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1. Wiben Peter - S. 10

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 10 — wohnern Gelegenheit zu geben, sich ihren Bedarf in der Heimat selbst einzulaufen. So entstand eine lebhafte Handelsverbindung mit den benachbarten Städten, und die Folge davon war ein rasches Aufblühen des ganzen Landes. Dieser friedliche Zustand dauerte, einige kleine, unbedeutende Fehden abgerechnet, die in kurzer Zeit erledigt waren, bis zum Jahre 1404. Auf den Rat des edlen Herrn Klaus von Ahlefeld hatten die Holsteiner Grafen außer den beiden schon vorhandenen Schlössern noch die seste Marienburg östlich von Meldorf unweit Delbrück gebaut, und die Dithmarschen waren nicht imstande gewesen, diesen Ban zu hindern; auch waren später oft wiederholte Versuche, die Burg zu stürmen und zu zerstören, erfolglos gewesen. Bei einer dieser kleinen Fehden geschah es, daß der Graf Albrecht von Holstein von den Bauern vom Pferde gerissen und erschlagen wurde. Da schwur sein Bruder und Nachfolger in der Regierung, Graf Gerhard, seinen Tod zu rächen, und unter seiner und Klaus von Ahlefelds Führung drang ein starkes Söldnerheer durch die Hamme in Dithmarschen ein. Auch der jüngere Bruder des Grafen, Heinrich, Bischos von Osnabrück, nahm an dem Zuge teil, der ein Triumph- und Siegeszug der Holsten sein sollte. Raubend und plündernd zogen sie über die Geest bis in die fruchtbare Marschniederung, und mehrere Ortschaften, deren Bewohner geflohen waren, gingen in Flammen auf. Nirgend stellten sich die Dithmarschen den Eindringenden zum Kampfe entgegen, und schon glaubten die Holsteiner, einen mühelosen und leichten Sieg davongetragen zu haben. Als aber der Abend herannahte und sie daran dachten, jetzt ihre gemachte Beute in Sicherheit zu bringen, und sie auf dem schmalen gepflasterten Wege, der durch die Hamme nach Holstein führte, zurückgingen, wurden sie plötzlich von den im Dickicht des Waldes versteckten Bauern überfallen. Der Weg war an beiden Seiten mit Gräben eingeengt und das Heer der Holsteiner daher weit auseinandergezogen; um so besser aber gelang es den Bauern, die einzelnen Teile desselben zu fassen. Ein furchtbares Blutbad wurde an diesem Tage, am Abend des 4. August 1404,
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