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1. Wiben Peter - S. 130

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 130 — Durch solche Vorkommnisse wurde natürlich das Verhältnis zwischen den Dithmarschen einerseits und dem Könige Christian und dem Herzog Adolf andererseits ein immer gespannteres, und wenn Christian Iii. nicht so sehr jedem Kriege abhold gewesen wäre, so wäre es wohl schon jetzt dazu gekommen. Insbesondere konnte der Herzog kaum die Zeit abwarten, bis er gegen seine alten Feinde losschlagen könnte. Ganz im Geheimen betrieb er schon die Rüstungen zum Kampfe. Er warb eine Menge Söldner an, die unthätig im Lande umherschweiften, weil Kaiser Karl V. soeben eine Menge derselben entlassen hatte, und er beschränkte diese Werbungen nicht allein auf Holstein, sondern dehnte sie auch auf die benachbarten Länder aus. Er gab sich dabei den Anschein, als seien seine Rüstungen nicht gegen Dithmarschen gerichtet, vielmehr ließ er das Gerücht aussprengen, daß er diese Werbungen für den Kaiser mache, um diesem in dem demnächstigen Kriege gegen die Türken hilfreich zur Seite stehen zu können. Daß auch Barthold Peter nicht ruhig saß, bedarf wohl kaum einer- Erwähnung. Als Vormund seiner Nichten wendete er sich an das Reichskammergericht mit dem Ersuchen, nun doch endlich die immer noch schwebende Rechtsfrage der Bleßschen Erbschaft und der Entschädigung an seinen Bruder Witten wegen der in Segeberg erlittenen Hast zum Austrage zu bringen. Er reiste selbst, mit einem Empfehlungsschreiben des Herzogs Adolf versehen, nach Nürnberg, um persönlich die Sache zu betreiben, und es gelang ihm endlich auch, ein obsiegendes Erkennt-nis zu erstreiten, dahin lautend, daß die Dithmarschen verpflichtet sein sollten, die Erben des Wiben Peter völlig schadlos zu halten. Ehe er jedoch dieser Entscheidung Geltung verschaffen konnte, kam ans Kopenhagen die überraschende Nachricht, daß der friedliebende König Christian Iii. am 1. Januar 1559 gestorben sei. Kaum waren die sterblichen Ueberreste des guten Königs in der Gruft der Domkirche zu Roskilde bestattet, kaum hatte der Kronprinz als König Friedrich Ii. den Thron des Dänenreiches bestiegen, als es sich auch schon
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