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1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 26

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 26 — Krone wieder zu entreißen. Ungehindert stieg er durch das Thal der Brenta bis in die lombardische Ebene hinab; von den zahlreichen einheimischen Feinden des Königs Arduin wurde ihm das Vorrücken erleichtert. Arduin selbst, von seinem Heere beim Herannahen Heinrichs treulos verlassen, wandte sich zur Flucht, und ohne Widerstand zog Heinrich in Pavia ein, wo er förmlich zum König der Lombardei erwählt und gekrönt wurde. Aber in der auf die Kröuuugs-feierlichkeiten folgenden Nacht brach ein Aufstand in Pavia aus, der den König darüber belehrte, wie wenig er auf die Treue der Lougobarden bauen konnte. Es kam in den Straßen zu einem blutigen Handgemenge zwischen Deutschen und Italienern, wobei fast die ganze meist aus hölzernen Häusern bestehende Stadt ein Raub der Flammen wurde, und der König selbst schwebte in Lebensgefahr. Als die Sonne am Morgen aufging, da war die prächtige Königsstadt ein rauchender Trümmerhaufen; Tausende hatten ihr Leben eingebüßt, und die Deutschen hatten einen vollständigen, aber teuer erkauften Sieg über die Italiener davongetragen. Von allen Seiten kamen jetzt Sendboten, um Treue und Gehorsam zu geloben und Geiseln zu stellen, und als Heinrich im Herbst den Boden Italiens wieder verließ, da konnte er die Lombardei als ein unterworfenes Land ansehen. Aber eine lange Ruhe wurde dem Könige nach seiner Heimkehr aus Italien nicht zuteil. Boleslav, der Polenherzog, hatte keineswegs seine Absichten auf die deutschen Grenzgebiete aufgegeben, und so war Heinrich schon im folgenden Jahre abermals gezwungen, gegen ihn ins Feld zu ziehen. Für dieses Mal hatte er ein Bündnis geschlossen mit einem wendischen Volksstamm, mit den noch heidnischen Lutizen. Diese fürchteten sich vor der polnischen Herrschaft noch mehr als vor der deutschen, und sie hatten Heinrich versprochen, ihn im Kriege gegen Boleslav zu unterstützen, wenn er ihnen die Zusicherung gebe, sie bei ihrem Heidentum zu lassen und ihnen nicht das Christentum aufzudrängen. Zum Entsetzen der Geistlichkeit gab Heinrich dieses Versprechen, was er sicher nicht gethan haben würde, wenn
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