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1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 35

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 35 — und Apulien, gehörte damals noch zum byzantinischen (griechischen oder oströmischen) Reiche, und Papst Benedikt Viii. fürchtete, daß die Byzantiner ihre Herrschaft noch weiter nach Norden ausdehnen und lästige Nachbarn Roms werden möchten. Benedikt glaubte allein nicht im stände zu sein, diese Gefahr abzuwenden; deshalb begab er sich im Jahre 1020 selbst nach Deutschland, um den Kaiser aufzufordern, sich als Schirmherr Roms der Sache anzunehmen. Die beiden Häupter der Christenheit trafen sich in Bamberg, und hier wurde denn auch der Feldzug beschlossen. Derselbe dauerte etwa zwei Jahre und endete damit, daß die Byzantiner auf Calabrien und Apulien beschränkt blieben; die kleinen Fürstentümer Süditaliens leisteten dem Kaiser den Lehnseid. Um aber ein Gegengewicht gegen die Byzantiner in Süditalien zu schaffen, begünstigten Papst und Kaiser fortan die Niederlassung der Normannen in diesen Gegenden, wodurch nach und nach die Byzantiner aus Italien verdrängt wurden. Der Zug nach Italien war die letzte Waffenthat des Kaisers. Als er nach Deutschland zurückkehrte, fühlte er sich bereits krank, und er sah voraus, daß ihm kein langes Leben mehr beschieden sein werde. Aber sein reger Geist gönnte sich noch keine Ruhe. Viel Arbeit wartete seiner; es galt, eine Reihe neuer Bischöfe zu ernennen, denn mehrere Bistümer waren durch den Tod ihrer bisherigen Inhaber schnell nacheinander erledigt worden. Zn ihnen gehörte auch Magdeburg, und er beschloß, trotz seines siechen Körpers selbst nach dieser Stadt zu gehen und seinen Hauskaplan Hnnsried hier als Erzbischof einzusetzen. Er gelangte auch glücklich bis ans Ziel und feierte in Magdeburg das Osterfest; aber bald brach er wieder auf und begab sich nach Goslar, wo er das Pfingstfest feierte, noch einmal mitten in der Frühlingspracht des herrlichen Harzgebirges. Von Goslar siedelte er nach seiner Pfalz Grona bei Göttingen über; hier ereilte ihn der Tod am 13. Juli 1024, nachdem er kurz vorher noch die Nachricht erhalten, daß sein päpstlicher Freund Benedikt ebenfalls das Zeitliche gesegnet habe. Er hat sein Leben nur auf 3*
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