Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 38

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 38 — daß sie an keine Fehde dachten, umarmten und küßten sie sich vor allem Volk. Da brach ein lautes Beifallrufen aus in der weiten Versammlung, so daß die Ufer der Rheines wiederhallten von dem frohen Zuruf des Volkes. Als der Jubel sich gelegt hatte, traten alsbald die Fürsten, Erzbischöfe und Bischöfe zur Kaiserwahl zusammen. Sie lagerten sich in einem weiten Kreise und hinter ihnen stand die große Menge des Volkes, harrend der Entscheidung. Da trat als erster Aribo, Erzbischof von Mainz, in den Kreis, und mit lauter Stimme bezeichnete er den älteren Konrad als den, den er vor allen andern als der Krone wert erachte. Sämtliche geistliche Wähler stimmten in gleicher Weise für den älteren Konrad; und als von den weltlichen der jüngere Konrad als der erste aufgerufen wurde, seine Stimme abzugeben, da gab er dieselbe seinem Vetter, und jubelnd folgten ihm alle andern Wähler, so daß an diesem denkwürdigen Tage, dem 8. September, dem Feste der Geburt Mariä, Konrad der Aeltere einhellig zum deutschen Könige gewählt wurde. Nachdem die Wahlhandlung vorbei war und der Jubel des Volkes sich gelegt hatte, trat Kunigunde, die Witwe des verstorbenen Kaisers, in den Kreis der Wähler und übergab dem neuerwählten Könige die Reichsinsignien mit glückwünschenden Worten. Ihr Regiment war zu Ende, und sie entsagte der Welt, die ihr keine Pflichten mehr auferlegte und keine Freuden mehr bot. In der Stille eines Klosters verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre. Noch an demselben Tage begab sich der neugewählte König mit seinem glänzenden Gefolge nach Mainz, wo ihn Erzbischof Aribo in der dortigen Domkirche salbte und krönte. So war denn die Herrschaft von den Sachsen wieder ans die Franken übergegangen; aber nur ein Jahrhundert, bis zum Jahre 1125, hat das Geschlecht Konrads des Aelteren, das von den Stammgütern am Ufer der fränkischen Saale auch wohl das der „Salier" genannt wird, über Deutschland geherrscht. Kraftvoll, mit Glück und Geschick regierte Konrad das Reich bis zu seinem Tode im Jahre 1039; ihm folgte sein
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer