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1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 119

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 119 — daß er einen erbitterten Kampf um ihren Besitz führen müsse. Im offenen Kampfe wäre Friedrich seinen Feinden nimmer erlegen; aber leider hatte er es mit verborgenen Feinden nnb falschen Freunden zu thun, und ihnen war er auf die Dauer nicht gewachsen. In Dentschlanb erregte Siegsrieb von Eppstein, Erzbischof von Mainz, einen Aufstaub gegen ihn und krönte den Lanbgrafen von Thüringen, Wilhelm Raspe, zum Gegenkönig. Aber der junge Konrab, Friebrichs Sohn, trat ihm mit Erfolg entgegen und schlug ihn bei Ulm aufs Haupt. Da bot Siegsrieb dem Grasen Wilhelm von Hollanb die Krone an. Obgleich biefer nicht im staube war sich wesentlichen Anhang zu verschaffen, so wollte es Konrab boch nicht gelingen, ihn völlig zu beseitigen. Schlimmer erging es Friebrichs Sohn Enzio, dem Könige von Sardinien. In der Schlacht bei Fossalta unweit Modena, am 20. Mai 1249, erlitt er gegen die Feinde seines Vaters eine Niederlage und geriet in die Gefangenschaft der Bologneser, die ihn zum Hohn in goldene Ketten legen ließen und ihn bis zu seinem Tode in festem Gewahrsam hielten. Das Schmerzlichste aber war für Friedrich, daß sein langjähriger Freunb und Vertrauter, sein Kanzler Peter von Vinea, von den Feinben bestochen seinen Herrn durch Gift zu töten suchte. Friedrich erkannte rechtzeitig die Gefahr; er ließ den Kanzler blenben und ins Gefängnis setzen, wo er durch Selbstmorb endete. Von allen Seiten lauerte Verrat; auch auf seinen Sohn Konrab würde in Regensburg ein Morbanfchlag gemacht. Dennock war die Kraft Friebrichs noch nicht gebrochen, und vielleicht würde er den Kampf gegen so viele Feinde doch noch siegreich zu Ende geführt haben, wenn der Tod nicht feiner irdischen Laufbahn ein Ziel gefetzt hätte. Er starb plötzlich zu Fiovento in Unteritalien an der Ruhr, am 13. Dezember 1250. Vorher hatte er noch dem Erzbischof von Palermo gebeichtet und war durch ihn vom Banne losgesprochen. Bestattet ist er im Dome zu Palermo, wo sein Grabmal noch heute gezeigt wirb. Mit Friedrich war einer der gebilbetsten Männer
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