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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 3

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 3 — sondern der Sohn eines freien Sachsen war, der nicht die Herde eines Fremden, sondern seines Vaters Herde weidete. Sinnend blickte der junge Sachse in die Ferne, der aufsteigenden Sonne zu. Es waren wunderbare Gerüchte, welche seit einigen Tagen gleichsam in der Lust umherschwirrten und auch ihren Weg nach dem alten Freihofe Stübeckshorn, dem Hause seines Vaters, das durch eine Baumgruppe dem Blick entzogen wurde, gefunden hatten. Freilich fehlte noch die Bestätigung der Gerüchte, aber schon seit einigen Tagen wurde der Bote erwartet, der nähere Nachricht bringen sollte. Während so der Jüngling, kaum acht auf seine Herde gebend, seinen Gedanken nachhing, kam ein Mann, mit einem Mönchsgewande bekleidet, am Ufer des Baches dahergeschritten. Es war Wichmann, der alte Pater, welcher ans dem neuerbauten Schlosse Soltan das Amt eines Burggeistlichen versah. Als er des Jünglings ansichtig würde, glitt ein Lächeln über seine verwitterten Züge. „Ei, grüß Dich Gott, jung Hermann", rief er ihm schon aus einiger Entfernung zu; „hast Dich ja heute schon recht früh mit Deiner Herbe aufgemacht. Aber so ist's recht; früh mit der Sonne auf, mit der Sonne zur Rüste, das ist Sachsenbrauch. Aber wie siunenb schaust Du drein ? Ist vielleicht der Heuljäger heut Nacht über Euer Haus geflogen ober ist Dir sonst ein Mißgeschick wiberfahren?" „Ehrwürbiger Vater", sprach der Jüngling, inbem er beut Alten die Hand zum Morgengruße reichte, „das ist es nicht, was mich so gebankenvoll macht. Du weißt es ja auch, was für Gerüchte in den letzten Tagen über bte Heide zu uns gedrungen sind, und gerade jetzt dachte ich daran, was an denselben wahr sein möchte". „Hm! hm!" machte der Mönch, als der Jüngling schwieg; „freilich bist Dn noch ein junges Blut, welches sich um dergleichen Dinge nur wenig kümmern sollte; doch Du bist ein Billnng, und da ist es nicht zu verwundern, wenn Deine Gedanken oft, und gerade jetzt, in der Ferne weilen. So höre denn, was ich Dir erzähle; vorher aber gieb mir einen Schluck l*
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