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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 19

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 19 — so leicht ist, den Billung seinen Göttern abwendig zu machen. Du sollst meinen Schutz genießen bis zum nächsten Maitage; alsdann aber führe ich Dich vor die Volksversammlung und teile ihr mit, was Du in meinem Hause getrieben und wie Du die Götter gelästert; und wenn diese dann Deinen Tod beschließt, so will ich unschuldig sein an Deinem Blut". Und damit reichte er Landolf die Hand, welche dieser ergriff; dann setzten sie sich zu Tische und aßen zusammen das Abendbrot, und von nun an galt der Priester Landolf als einer der Hausgenossen von Stübeckshorn. Landolf machte von der Erlaubnis, im Hause Harms das Evangelium verkünden zu dürfen, den weitgehendsten Gebrauch. Besonders benutzte er dazu die Abendstunden, wenn die ganze Familie am Herde versammelt war; doch auch am Tage fand sich vielfach Gelegenheit dazu, denn Landolf unterzog sich jeder Arbeit, die die Knechte thaten, nur um mit ihnen reden und sie für sich gewinnen zu können. Und Gott lenkte es, daß alle ihm gern zuhörten, und besonders gern lauschten ihm die Frauen und Mägde, wenn er die lieblichen Geschichten vom auserwählten Volke Gottes oder vom Heilande der Menschen erzählte. Endlich aber wurden auch die Herzen der Männer erweicht, und selbst Harm beugte zuletzt sein stolzes Haupt vor der Lehre des Priesters, ja, er versuchte, mit seiner rauhen Stimme einzufallen, wenn dieser Lieder zum Lobe des Ehristeugottes sang. Und als endlich die Frühlingssonne das Eis auf Flüssen und Seeen brach, da war auch das Eis gebrochen um die Herzen in Stübeckshorn, und auch hier zog ein neuer Frühling ein, schöner, als der Frühling in der Natur. So kam der Maitag, an welchem Landolf vor die Bottsversammlung gestellt werden sollte. Am Abend vorher sagte Harm zu ihm: „Lieber Bruder, Du weißt, was ic> Jlu-, als Du im vorigen Herbst Obdach suchend zu m r kamst, gesagt habe. Unser Gesetz verlangt es, daß der Fremde, welcher die Götter lästert, vor die Volksversammlung gebracht werde, und so mußt auch Du mir
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