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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 70

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 70 — ten sie miteinander, und einige Male geschah es, daß die Kämpfenden dabei so in Eifer gerieten, daß aus dem kriegerischen Spiel ein blutiger Ernst geworden wäre, wenn nicht die Führer zur rechten Zeit Einhalt geboten hätten. So eilte die Zeit schnell dahin. Drei Jahre waren ungefähr verflossen, seit Hermann im Aufträge des Königs in die Heimat zurückgekehrt war; da glaubte er nicht länger säumen zu dürfen, dem Könige seine Krieger zuzuführen. Er berief daher die Männer seines Gaues zu ^ einer Versammlung und teilte ihnen mit, daß nunmehr die Zeit gekommen sei, wo ihre junge Mannschaft die Probe ihrer Tüchtigkeit ablegen solle. Doch sei des Volkes zu viel; denn wenn ein jeder Gau alle Krieger, welche in der neuen Kampfesweise ausgebildet feien, zum Könige führe, so komme dort ein großes Heer zusammen, dessen er jetzt noch nicht bedürfe. Darum sollten ihn nicht alle begleiten, sondern mehr als die Hälfte sollte zurückbleiben zum Schutze der Heimat. Er wählte sich aus den Kriegern fünfzig Männer aus, und gebot ihnen, sich bereit zu halten, ihm an das Hoflager des Königs zu folgen, alle diejenigen, welche Weib und Kind hatten, durften zurückbleiben, bis auch an sie des Königs Ruf erginge. Es war um die Herbstzeit des Jahres 927, als Hermann sich an die Spitze seiner Reiterschar stellte, um abermals der Heimat Valet zu sagen. Die Eichbäume im Walde färbten sich schon gelb; nur noch einzeln summten die Bienen über dem Heidekraut und in langen Zickzacklinien zogen Kraniche und Heulgänse krächzend durch die klare, blaue Luft, dem Süden zu, gleichsam den Kriegern den Weg zeigend, welchen sie ziehen sollten. Nicht leichten Herzens trennte sich Hermann von der heimatlichen Scholle; ließ er doch so vieles zurück, was ihm lieb und teuer war, vor allem seine betagten Eltern und seine innig geliebte Schwester. Aber das Bewußtsein, daß er seine Heimat nicht ohne Schutz zurücklasse, erleichterte ihm die Abreise; eine wohl ausgebildete Mannschaft konnte er unter dem Befehl des Burgvogts von Soltau zurücklassen, stark genug, um einen etwaigen Angriff
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