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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 97

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 97 — das Gedächtnis an ihn bei den Leuten des Lohengaues verlöschen wird. An Hermann traten jetzt Pflichten anderer Art heran, als er sie am Hoflager des Königs geübt. Nach dem alten Recht des Sachsenvolkes war er der Erbe seines Vaters und von nun an Gaugraf im Lohengau. Durste er jetzt den Platz wieder verlassen, auf den der Wunsch des sterbenden Vaters ihn berufen, der ihm zukam nach dem Gesetz und Recht der Väter? Durfte er seine Mutter, seine Schwester allein lassen und wieder umkehren an den Hos Ottos nach Magdeburg? Wohl war eine Stimme in ihm, die ihm zuflüsterte: „Gieb die Heimat auf, hefte Dein Geschick au das Geschick des Königshauses, so wirst Du Ehre und Ruhm haben vor allem Volk!" Aber eine andere Stimme rief ihm zu: „Thue Deine Pflicht zuerst in dem Kreise, den das Erbrecht und das Gesetz Deines Stammes Dir zugewiesen hat; thue Deine Pflicht als treuer Sohn und Bruder an Deiner verlassenen Mutter und Deiner verwaisten Schwester, diene Deinem Volke in der Heimat, so dienst Du am besten dem Vaterlande!" Und die letztere Stimme, die Stimme des Rechts, siegte über die Stimme des Ehrgeizes, so daß er beschloß, ans Stübeckshorn zu bleiben und nur dann die Heimat zu verlassen, wenn die Verteidigung des Vaterlandes es erforderte. Und wiederum sehen wir Hermann auf der Königsburg zu Memleben, aber nur, um vom Könige seinen Abschied zu erbitten. Anfangs war König Heinrich ungehalten gewesen und hatte mit harten Worten den Abschied verweigert; als aber Hermann ihm die Gründe auseinandersetzte, welche ihn zu seiner Forderung bestimmten, sah er das Recht derselben ein und gab nach, wenn auch mit schwerem Herzen. Nur das Versprechen mußte der Billung dem Könige geben, jederzeit seines Rufes gewärtig zu sein, wenn dem Vaterlande Gefahr drohe. Auch von Adeldag nahm Hermann Abschied in Memleben, und daun begab er sich nach Magdeburg, zu Otto und seiner jugendschönen Gemahlin. Doch nicht die Liebe zu Ti cm ann, Der Erbe von Stübeckshorn 7
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