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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 116

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 116 — fallen können als auf Hermann Billung, den Gaugrafen aus dem Lohengau, seinen bewährten Freund? Hermann war mit einem Fähnlein tapferer Männer herbeigeeilt, um dem Könige im Wendenkriege Heeresfolge zu leisten; als aber nun der König an ihn herantrat und zu ihm sprach: „Dir vertraue ich mein Heer an, führe Du es zum Siege!" da glaubte Hermann, daß er solcher Ehre nicht würdig sei und daß wohl ein Besserer als er Heerführer werden müsse. Aber König Otto beharrte auf seinem Willen, und Hermann fügte sich und übernahm die Führung. Und wahrlich, keinen bessern Helden hätte Otto finden können! Wohl waren viele Ritter aus vornehmem Geschlechte bei dem Heere, und manche von ihnen glaubten, daß ihnen eine solche Auszeichnung eher gebührt hätte als dem schlichten Gaugrafen; aber wie schnell verstummten die Stimmen der Neider, als Hermann nun die Elbe überschritt und überall den Sieg an seine Fahnen heftete! Der Tücke seines Vetters Wichmann, der in den vordersten Reihen der Wenden kämpfte, begegnete er mit List und Kühnheit, und in viel kürzerer Zeit, als man es erwartet hatte, war der Aufstand unterdrückt und die Wenden bis an die Oder abermals unterworfen. Pichmann und Jaczo und viele andere vornehme Wenden wanderten aus dem Lande aus und begaben sich nach Dänemark, um dort zu harren, bis wiederum eine Gelegenheit zum Aufruhr gegeben sei. Als durch Hermanns Umsicht und Tapferkeit der Wendenaufstand unterdrückt war, beschloß König Otto, den wackeren Mann für immer für sich und seinen Dienst zu gewinnen. Daher übergab er ihm das ganze nördliche Land der Wenden, damit er in demselben als des Königs Markgraf schalte und walte. Frei wie ein König sollte er in dem eroberten Lande gebieten, die Besatzungen sollten ihm untergeben sein, in des Königs Namen sollte er den Tribut von den unterworfenen Wenden erheben; mit wachsamen Augen sollte er darüber wachen, daß kein Aufruhr wieder den Frieden breche, und zugleich sollte er versuchen, das Land für das Christentum zu gewinnen.
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