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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 148

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 148 — rührte den greisen Herzog Hermann der Schlag. Er lebte noch bis zum folgenden Donnerstag, den 27. März; dann aber schloß er in Gegenwart seiner Gemahlin, seiner Kinder und seines Königs seine Augen zum ewigen Schlaf. Allgemein wurde das Abscheiden des trefflichen Mannes beklagt; denn er hinterließ das bis anf den heutigen Tag im Volke bewahrte Andenken eines klugen, tapferen und gerechten Fürsten, der nicht minder streng über den Landfrieden im Innern gewacht, als auch die Grenzen des Reiches vor äußern Feinden kräftig geschützt hatte. Am meisten aber trauerte um ihn sein König, der in ihm den treuesten Freund verloren hatte. Er geleitete selbst die Leiche nach Lüneburg, wo sie im Michaeliskloster beigesetzt wurde, und wich nicht eher von derselben, bis sich das finstere Gewölbe über ihr geschlossen; dann kehrte er nach Quedlinburg zurück. Aber nicht lange weilte er mehr in dieser Stadt. Auch er sehnte sich nach Ruhe und fühlte, daß sein Tod nicht mehr fern sei; deshalb eilte er nach Memleben, denn er wollte dort sterben, wo auch sein großer Vater gestorben war. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt; fünf Wochen nach dem Tode Hermann Billnngs wurde auch Otto, den man schon zu seinen Lebzeiten den Großen nannte, zu seinen Vätern versammelt, am 6. Mai 973. Seine Leiche wurde zu Magdeburg in der Domkirche neben der Leiche Edithas, seiner inniggeliebten Gemahlin, ' beigesetzt. Ein marmorner Sarkophag birgt hier die Gebeine des großen Kaisers, und fast zu einfach dünkt uns für eiueu solchen Helden die Inschrift, welche wir noch heute auf dem Sarge lesen: „König war er und Christ und der Heimat herrlichste Zierde, Den hier der Marmor bedeckt; dreifach beklagt ihn die Welt". So waren in einem Jahre, innerhalb weniger Woche, die beiden größten Männer ihrer Zeit dahingegangen. Ihre Thaten hat die Geschichte mit ehernem Griffel auf ihre Tafeln geschrieben, und auch in Lied und Sage lebt ihr Andenken im Volke bis auf den heutigen Tag. Unvergessen wird im deutschen Volke König
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