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1. Die Supplingenburger - S. 4

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
gar schönes, ich habe es selbst für Dich im Walde gesucht!" Und bamit hielt sie ihm das Körbchen zu, das sie mir großen Blättern gar zierlich bebeckt hatte. „Ei, ei, Bertha," sagte der Greis lächelnb; „was für Schätze birgst Du in Deinem Korbe? Laß sehen, was es ist!" Er wollte der Jungfrau denselben aus der Haub nehmen, aber btese wehrte ab und sprach: „Nein, nein, mein guter Pater! Erst raten, und wenn Du es nicht rätst, bekommst Du es nicht!" Scherzenb begann jetzt der Greis zu raten. „Gewiß bringst Du mir köstliche Birkhuhneier, oder gar die Eier der Auerhenne? Ich hätte nicht gebacht, daß meine Bertha sich so gut auf das Eiersuchen verstände!" „Fehl geschossen, guter Pater, fehl geschossen!" rief Bertha lachend. „O welch ein großer Naturforscher doch der weise Pater Wilbrand ist! Birkhuhneier im Spätsommer!" „Ja, Ktnb, baran beichte ich nicht", sagte der Klausner; „dann werben es wohl bunte Forellen sein, die Dein guter Bater im Lutterbach gefangen hat!" „O nein", erwiderte Bertha; „ich habe Dir doch gesagt, daß ich es selbst im Walde für Dich gesucht habe". „Nun", für Wilbrand fort, „dann bringst Du mir gewiß köstliche Morcheln und Trüffeln, die ich, wie Du weißt, gern esse". „O nein, nein", jubelte Bertha, „das ist es auch nicht. Rate nur weiter!" „Nun denn", sagte jetzt der Klausner, „dann smb es sicher schwarze Walbbeeren, die Tu in Deinem Korbe trägst. Dein Münbchen ist Dein Verräter; Du hast gewiß nicht allein für Deinen alten Freunb, Du hast auch für Dich gesorgt!" „Enblich hast Du es erraten, Vater Wilbranb," sagte jetzt Bertha, inbem sie sich mit einem Tuche die frischen roten Lippen rieb, auf welchen schwache Spuren der genossenen Beeren zu sehen waren. „Zum Lohne sollst Dn jetzt die Beeren bekommen; sinb sie nicht herrlich?" Und triumphierend übergab sie dem Greise das Körbchen, besten bustigen Inhalt er sich gut schmecken ließ; sie selbst aber setzte sich auf einen Stein zu seinen Füßen und schaute glückselig lächelnb ihrem alten Frennbe ins Angesicht. Es war ein gar liebliches Bilb, der Greis, die Jung-
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