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1. Die Supplingenburger - S. 44

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 44 — beit Krümmern erstandene Zwingburg wieder in das unterworfene Land. (5m gütiges Geschick hatte mich davor bewahrt, daß ich gezwungen wurde, gegen meine Brüder die Waffen zu ergreifen. Während des blutigen Tages an der Unstrut und der folgenden Wochen lag ich krank darnieder, und oft habe ich Gott auf den Knien für diese Krankheit ge-dankt Als tch genesen war, war auch der Friede hergestellt; freilich war es nur ein Scheinfriede, denn unter dci Asche glimmte das Feuer der Zwietracht weiter, und es bedurfte nur eines Windhauches, um es ru Heller ,'slamme anzufachen. _ Was soll ich Dir jetzt erzählen von der Zeit der Demütigung, welche auf diesen kurzen Glückstraum des Kaisers folgte? Am liebsten schwiege ich von den nun [o genden -Lagen und Jahren, welche die tiefste Schmach -Deutschlands gesehen. Dei’ Papst Gregor, ergrimmt über das wachsende Glück des Kaisers und besorgt um die Lelöitändigkeit der Kirche, schlenderte den Bannfluch Wen ihn, und wollte der Kaiser nicht seine Krone verlieren, so mußte er sich demütigen vor dem stolzen Kirchen-sitrften, welcher sich anmaßte im Aufträge Gottes das Weltall zu regieren. Ich habe damals, im strengen Winter des Jahres 1077, den Kaiser begleitet auf seiner verhängnisvollen Reise über die Alpen nach Italien. Sein treues Weib Bertha von Susa, die in früheren Jahren oft von dem jäh- zoinigen, wetterwendischen Gemahl gemißhandelt worden war, war ihm jetzt eine treue Gefährtin, die alle Ge-fahre» der beschwerlichen Alpenfahrt mit ihm teilte; auch lein dreijähriges Söhnchen Konrad führte der gebannte Kaiser mit sich. Unter unsäglichen Mühsalen, mehr als einmal m Todesgefahr, gelangten wir endlich nach Ober-italien. Die Longobarden boten dem Kaiser ihre Hülse an gegen den Papst, aber er schlug sie aus; nicht als ein Rächer für erlittene Unbill, sondern als Büßender wollte er vor dem Statthalter Christi erscheinen. Zu Kanossa, in dem festen Schlosse der Gräfin Mathilde
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