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1. Die Supplingenburger - S. 117

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 117 — nur der mächtige Sachse war der einzige, der noch im Ungehorsam verharrte. Mit zahlreichem Gefolge langte er in Goslar an und bezog die herrliche Pfalz, die sein Großvater auf einem die Stadt beherrschenden Hügel erbaut hatte. Auch mit andern herrlichen Gebäuden hatte der dritte Heinrich diese seine Lieblingsstadt geschmückt. In der Nähe seiner Pfalz, welche in den letzten Jahrzehnten unserer Zeit wieder in alter Pracht und Herrlichkeit hergestellt ist, ließ er von seinem Baumeister Beuuo, einem jungen, hochbegabten Kleriker ans dem Kloster Hirschau in Schwaben, die Domkirche erbauen, von welcher leider nur ein Portal, das heute den Namen „Tomkapelle" führt, bis auf unsere Zeit erhalten ist. Schaute man ans den Fenstern des großen Kaisersaales auf die Stadt, so fiel das Auge zuerst auf den mächtigen Bau der Tomkirche, und hinter derselben breitete sich die türmereiche Stadt ans. Goslar war seit Heinrich des Dritten Zeit der .Lieblingsaufenthalt der salischen Kaiser; hier hielten sie gern ihre großen Reichsversammlungen, und reges Leben herrschte zu der Zeit in dem jetzt so stillen Bergstädtchen. Es war an einem schwülen Maitage im Jahre 1125, als Kaiser Heinrich, der Letzte der Salier, in Goslar ankam. Die Sonne hatte den ganzen Tag mit sengender Glut, wie sie es bisweilen schon im Mai zu thun pflegt, über den Harzbergen gestanden; Mann und Roß waren ermattet von der unerträglichen Hitze, und ein jeber war froh, als enblich der kaiserliche Zug durch das Stadtthor ritt und sich dem Kaiserhause näherte. Stumm und mürrisch trat der Kaiser in die Burg seiner Väter ein. Auf dem Wege nach Goslar hatte er es erfahren müssen, wie sehr sein Ansehen im Lande der Sachsen geschwunden war; in keinem Orte waren die Bewohner ihm entgegen geeilt, um ihn festlich zu empfangen, ja die Straßen, welche er ritt, schienen wie ausgestorben zu sein. Das hatte ihn mit neuem Ingrimm gegen dieses freiheitliebende Volk erfüllt, und statt sich zu sagen, daß er durch eigene Schuld besten Liebe verscherzt, hielt er für eigensinnigen Trotz, was nur w
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