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1. Die Supplingenburger - S. 148

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 148 — loben, daß Ihr in den nächsten zehn Jahren das Schwert nicht eigenwillig ziehen wollet, es sei denn zum Schutze der Unterdrückten, zum Schutze der heiligen Kirche und ihrer Diener, zur Verteidigung des Vaterlandes gegen äußere Feinde; daß niemand von Euch sich selbst Recht schassen, sondern sich willig dem Urteilsspruche des Kaisers, als des von Gott Euch gesetzten Richters, sügen wolle. Darum hebet Eure rechte Hand mit ausgestreckten Schwurfingern empor und sprechet: „So soll es sein, ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe!" Und die ganze große Versammlung that, wie es Norbert ihr geheißen: alle erhoben die rechte Hand und sprachen die Worte des Eides. Wie das Brausen eines Meeres erklangen die einmütig gesprochenen Worte, und ein jeder der Anwesenden fühlte die Größe dieses feierlichen Augenblickes. Dieser zehnjährige Landfriede war der schönste'lohn für Lothars bisheriges Wirken. Handel und Wandel blühten nun frisch wieder auf in dem so lange durch innere Fehden zerrissenen Vaterlande, und ein wohlthuendes, zum Arbeiten ermutigendes Gefühl der Ruhe und Sicherheit bemächtigte sich der Einwohner von Stadt und Land. Mit Liebe und Treue lohnten sie dem friedliebenden Kaiser sein Wirken, mit Ehrfurcht nannten sie seinen Namen und baten Gott, ihn dem Reiche noch lange zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Halberstadt stellten sich auch die Fürsten und Gesandten derjenigen Völker ein, welche Ursache hatten, die Freundschaft des deutschen Volkes und seines Kaisers zu suchen, oder die erlangte zu bewahren. Magnus, König von Dänemark, erschien mit großem Gesolge, und trug zum Zeichen seiner völligen Unterwerfung in feierlicher Prozession das Reichsschwert vordem Kaiser her, und dasselbe that Boleslav, Herzog von Polen. Bela, der blinde König von Ungarn, schickte einen der vornehmsten Bischöfe seines Landes mit reichen Geschenken; der griechische Kaiser von Konstantinopel sandte einen der Prinzen seines Hauses zur Begrüßung nach Halberstadt, ja selbst aus den Steppen Rußlands kamen
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