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1. Die Burgfrau von Ahlden - S. 64

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 64 — des wackeren Polenkönigs Sobiesky vor der bedrohten Stadt wurde die Absicht des Großveziers vereitelt; in der Schlacht am Kalenberge unweit Wien am 9. September 1683 erlitten die Türken eine entscheidende Niederlage, die Hauptstadt war dem Kaiser gerettet. Auch der Aufstand der Ungarn wurde blutig unterdrückt, und Tököly konnte sein widriges Geschick glücklich preisen, weil es ihn davor bewahrte, in die Hände des Kaisers zu fallen. Herzog Karl von Lothringen, welcher jetzt die kaiserliche Armee befehligte, eroberte eine ungarische Stadt nach der andern, und die Türken wurden bis hinter die Donau zurückgedrängt; selbst das feste Belgrad fiel in die Hände der Österreicher. Gras Christoph von Königsmark, den wir im Laufe unserer Erzählung fast aus den Augen verloren haben, befand sich zu dieser Zeit bei dem siegreichen Heere des Herzogs Karl von Lothringen. Die Kunde, daß seine angebetete Prinzessin Sophie Dorothea sich mit dem Kurprinzen Georg Ludwig vou Hannover vermählt habe, war auch bis zu ihm gedrungen und hatte sein Herz mit bitterem Weh erfüllt. Mehr als jemals weilten seine Gedanken jetzt in der Heimat, eine dunkle Ahnung sagte ihm, daß die Prinzessin unglücklich sei, und da litt es ihn nicht länger auf dem Kriegsschauplätze; er nahm seinen Abschied und eilte dem Norden zu. In Dresden hielt er eine längere Rast. Am dortigen kurfürstlichen Hofe, der in damaliger Zeit mit dem Hofe des Königs Ludwig Xiv. von Frankreich an Pracht und Glanz wetteiferte, lebte seit einiger Zeit seine Mutter und seine Schwester Aurora, und es drängte ihn, diese zuerst zu begrüßen, ehe er seine Reise fortsetzte. In Dresden fand er eine freundliche Aufnahme. Der junge Kurprinz August erinnerte ihn an die frohen Stunden, die sie in Venedig beim schäumenden Becher und lustigen Spiel miteinander durchlebt, und Königsmark, der vielleicht glaubte, in dem heiteren Leben am Dresdener Hofe seines Grames zu vergessen, ließ sich leicht halten und blieb einstweilen in der Umgebung des
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