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1. Der Gutsherr von Vechelde - S. 122

1911 - Braunschweig : Graff
122 *— *-r*-r*-y *-f ■rsr 'Vft ^ r, tz, rm ^ 6er französischen Beamten Unsummen verschlangen. Es war dem Könige nicht unbekannt, daß im Volke und auch in feiner Umgebung große Unzufriedenheit über die Regie herrschte; aber tveü er sie für durchaus notwendig erachtete, hielt er an der Maßregel feft und wurde sehr ungnädig, wenn jemand anderer Meinung war als er selbst. Als er einst mit mehreren sperren feines Gefolges in potsdam bei der Tafel faß, an der auch Herzog Ferdinand teilnahm, kam das Gespräch auch auf die Regie. Der König, der vielleicht den Herzog in Verdacht hatte, daß auch er ein Gegner dieser Einrichtung fei, fragte diesen: „Nicht wahr, lieber Detter, Sie sind auch der Meinung, daß ich unrecht habe ?" Der Herzog erwiderte freimütig : „Majestät, Jhre Untertanen klagen am meisten darüber, daß Sie den leichtfertigen Franzosen mehr Zutrauen schenken als ihnen." Der König verfärbte sich ; eine Kritik feiner Handlungen war das, was er am wenigsten vertrug. Dennoch sagte er gleich darauf mit erkünstelter Freundlichkeit: „Gut, wir wollen morgen mehr darüber reden; kommen Sie morgen zu Tifd> zu mir nach Sanssouci." Weiter wurde an diesem Tage nicht mehr von der Sache gesprochen. Am folgenden Tage begab sich Herzog Ferdinand, der (Einladung des Königs zufolge, nach dem Schlöffe Sanssouci. (Ein Kammerdiener führte ihn in das Speisezimmer des Königs, wo auf dem Tische aber nur ein Gedeck stand. „Ipas bedeutet das ?" fragte der Herzog verwundert; „will der König allein speisen ?" Der Kammerdiener antwortete: „Nein, Lw. Durchlaucht; das Gedeck ist für Sie. Se. Majestät läßt sich entschuldigen. Höchft-derselbe ist unpäßlich, läßt aber Ew. Durchlaucht bitten, ohne ihn fürlieb zu nehmen." Der Herzog, der in diesem Verhalten des Königs eine beabsichtigte Kränkung und Unhöflichfeit sah, verließ
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