Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 51

1912 - Breslau : Hirt
32. 33. Die Staatsverwaltung. Die Heeresverfassung. 51 Mit der Einrichtung der Kammern gelang es, die Hof- und Staats-Wirtschaft endgltig voneinander zu trennen; damit wurde gleichzeitig die Natural- durch die Geldwirtschaft verdrngt. Alle Beamten wurden durch feststehende Geldbetrge besoldet. Das Kassen- und Rechnungswesen wurde zweckmiger geordnet. Dagegen gelang es zunchst noch nicht, die Domnenschulden zu verringern; sie wuchsen vielmehr noch und wurden erst unter Friedrich Wilhelm I. getilgt. Er stellte auch allmhlich den alten Domnenbesitz, der von seinen Vorgngern zum Teil verpfndet worden war, in seinem vollen Umfange wieder her, ja erweiterte ihn durch Neu-anknfe. Der Groe Kurfürst fhrte eine Steuerreform durch, indem er in Akzise jeder Provinz die alten direkten Vermgens- und Grundsteuern neu ordnete und zugleich die Akzise einfhrte, d. h. eine indirekte Steuer auf allerlei Verbrauchsgegenstnde, durch die er sich eine regelmige, mit dem Wohlstande des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unabhngige Einnahme sicherte, um sich so die Mittel fr den Unterhalt des stehenden Heeres und des staatlichen Beamtentums zu ver-schaffen. Vom Adel und den bevorrechteten Klaffen in den Stdten lebhaft bekmpft, wurde sie doch in der gesamten Monarchie durchgefhrt, wenn auch bisweilen nur unter dem Drucke von Unruhen des niederen Volkes, das fr die Steuer eintrat, da sie die Lasten gerechter verteilte als die bisherigen sehr willkrlich gehandhabten Geldumlagen. Da sie die erste einheitliche Steuer in der ganzen Monarchie war, bedeutete ihre Durch-fhrung einen Sieg des Staatsgedankens der die partikularen und be-schrnkten Einrichtungen und Bestrebungen der Stnde, deren Bedeutung immer mehr zurckging, bis sie im Anfange des 18. Jahrhunderts fast erlosch. 33. Die Heeresverfassnng. Die Unabhngigkeit des Preuischen Stehende-Staates beruhte auf der verhltnismig groen Strke seines stehenden Seer' Heeres, als dessen Schpfer der Groe Kurfürst und Friedrich Wilhelmi. gelten mssen. Es war nicht nur die zahlenmige Strke,1 die der preuischen Armee ihre Bedeutung verlieh, sondern vor allen Dingen ihre innere Tchtigkeit. Die Mannschaften wurden sorgsamer und eingehender ausgebildet als in irgendeinem anderen Heere; sie standen unter einer in allen Truppen-teilen gleichmig gehandhabten, straffen Mannszucht, und wenigstens das Fuvolk erlangte dank den unermdlichen Bemhungen Friedrich Wilhelms I. und des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessan eine Gewandt-heit im Aufmarschieren und raschen Feuern und eine Sicherheit in der gleichmigen Angriffsbewegung in langen Linien, wie sie bisher nirgends erreicht worden war. Die Reiterei erhielt erst durch Friedrich Ii. nach dem ersten Schlesischen Kriege ihre vorzgliche Ausbildung. i 1688 28000 auf 1 Million Einwohner, 1713 38000 auf iy2 Millionen, 1740 83000 auf 31/4 Millionen, 1786 200000 auf 5 Millionen. 4*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer