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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 142

1912 - Breslau : Hirt
142 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 87. Einigkeit sterreichs und Preuens, die durch die Waffengemeinschaft in den Befreiungskriegen begrndet worden war und so lange bestand, als die Frage nach einer Neugestaltung des Bundes in den Hintergrund trat. Sobald diese auftauchte und die Geister lebhaft beschftigte, mute die Nebenbuhlerschaft der beiden Gromchte erwachen und jede fr sich die Vorherrschaft in Deutschland unter Ausschlu oder Unterdrckung der anderen erstreben. Den im Wiener Kongre erworbenen Besitz zu behaupten und wenn Metternich, mglich zu vergrern, war das Ziel der Politik des Fürsten Metternich. Ernstliche Gefahren fr den Bestand des Staates hatte er weniger von ueren Kriegen als von revolutionren Bewegungen zu befrchten. Bei der bunten Zusammensetzung der Bevlkerung des Kaiserstaates aus Deut-scheu, Slawen, Magyaren, Italienern n. a. war er vor dem Umsichgreifen des nationalen Gedankens besorgt, der die Monarchie aufzulsen drohte. Jede Regung des nationalen Geistes suchte er daher durch scharfe poli-zeiliche Beaufsichtigung der Untertanen und strengste Zensur des Schrift-tnms zu unterdrcken. Die erste Pflicht aller europischen Mchte sah er darin, jede revolutionre Bewegung niederzuhalten. Da in Deutschland nach den Strmen der napoleonischen Zeit ein Zustand der Erschpfung eingetreten war und die Bevlkerung vollauf damit zu tun hatte, die Folgen der schweren Wunden zu berwinden, die dem Wohlstande ge-schlagen worden waren, kam eine Politik, welche die Erhaltung von Ruhe und Frieden zu ihrer vornehmsten Aufgabe machte, einem weitverbreiteten Bedrfnis entgegen. So kam es, da Metternich, der Vertreter dieser Politik, der fhrende Staatsmann in Mitteleuropa wurde. Unter seiner Leitung bertraf sterreich Preußen an Einflu und Ansehen beim Bunde. Deutsche Besonders schwer hatte unter der jedem Fortschritt und jeder uatio-nalen Regung abholden Politik Metternichs die deutsche akademische Jugend zu leiden. In ihr lebte das Ideal eines freien, groen dent-fchen Vaterlandes und wurde namentlich in der an allen Universitten Wartburg- aufblhenden Burschenschaft gepflegt; am 18. Oktober 1817 wurde zur w i8i7. brittm Jahrhundertfeier der Reformation und zugleich zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig auf der Wartburg ein groes Studentenfest Karlsbader gefeiert, bei dem man in Erinnerung an Luthers Verbrennung der Bann-*2? bulle miliebige Bcher sowie einen sterreichischen Korporalstock, einen preuischen Gardisten-Schnrleib und einen hessischen Zopf1 den Flammen bergab. Erregte schon dieser studentische bermut das Mifallen und den Argwohn der Regierungen, fo schienen die schlimmsten Befrchtungen be-rechtigt zu sein, als i. I. 1819 ein Burschenschafter mit Namen Sand den russischen Staatsrat von Kotzebne ermordete, den er fr einen Feind der Freiheit und gefhrlichen politischen Agenten hielt. Hierauf kamen die Minister der deutschen Mchte in Karlsbad zusammen und setzten eine i Der Kurfürst von Hessen hatte die alten Zustnde vor der franzsischen Zeit, auch die Zpfe seiner Soldaten wieder eingefhrt.
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