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1. Welt- und Staatskunde - S. 7

1910 - Berlin : Mittler
I. Die Entwicklungsgeschichte der Erde. ‘ sich sobald die Abkühlung weit genug vorgeschritten mar, atmosphärische Niederschläge ansammeln und dauernd niederlassen konnten: es entstanden die Meere. Über die Stärke, die der feste Erdmantel bis heute erreicht hat, wissen wir nichts Genaues. Ältere Geologen glaubten sie auf 6—8 Meilen schätzen zu dürfen, andere halten diese Zahlen — und wohl mit Recht — für viel zu gering. Auch der Zustand des Erdinneren, ob feuerflüssig, gasförmig oder fest, ist nicht sicher bekannt Nach den mathematischen Gesetzen der Umdrehung müssen jedenfalls im Kern der Erde die schwersten Massen ruhen. Vielleicht sind es glühende Gase, die, da sie unter gewaltigem Druck stehen, sehr wohl auch die schwersten Massen sein können; auch die neuere Annahme, daß der Erdkern fest sei, hat manches für sich. Die Verteilung der Land- und Wassermassen aus der Erdoberfläche Hat sich im Verlauf der Zeit ganz verschieden gestaltet. Viele zusammenhängende Landmassen, die heute über den Meeresspiegel emporragen, waren einst Meeresboden, ^o waren z. B. zur Zeit der Juraformation*) — ein Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der ungezählte Jahrtausende hinter uns Ixegt -Afrika und Südamerika zu einem großen Kontinent vereinigt; Skandinavien, Finnland, die Ostseeprovinzen und ein Strich Nordwestrußlands bildeten eine große skandinavische Insel. Mittel- und Südeuropa, also auch fast ganz Deutschland, waren mit Ausnahme einzelner Landstriche vom Iurameer überflutet; der Osten Nordamerikas bildete mit den im Nordosten vorgelagerten Inseln und mit Grönland ein zusammenhängendes großes Festland; China und Hinterindien, der Indische und Malayische Archipel stellten mit dem australischen Festland einen Chinesisch-Australischen Kontinent dar. Auch in anderen Zeitabschnitten der Erdgeschichte lassen Jich tiefeingreifende Veränderungen der Erdoberfläche nachweisen, ^zhre Ursache sind Hebungen und Senkungen des Bodens, wie sie, trotz der scheinbaren Starrheit und Unveränderlichkeit des Erdkörpers, heute noch ununterbrochen vor sich gehen. Neben dieser durch die fortwährende Zusammenziehung des Erdmantels entstehenden Bewegung spielt die vulkanische Tätigkeit der Erde und vor allem auch die chemische und mechanische Arbeit des Wassers bei der Gestaltung der Erdoberfläche eine große Nolle. Das Wasser wäscht und spült die höchsten Gebirge allmählich ab und führt die einzelnen Bestandteile auf den Grund der Flüsse und Meere, es dringt in die Fugen und Ritzen der Gesteine, zersprengt sie in- *) So genannt nach dem Juragebirge, das ihr ausschließlich angehört. (Vgl. S. 13.)
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