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1. Welt- und Staatskunde - S. 11

1910 - Berlin : Mittler
I. Die Entwicklungsgeschichte der Erde. 11 Tonschiefer, Grauwacken und Sandsteine; Kalkstein tritt in größerer Verbreitung auf. Die Fische, noch sehr spärlich im Silur, entwickeln sich jetzt sehr kräftig. Sie zeichnen sich durch großen Artenreichtum und oft wunderbare Gestalt aus: teils sind sie mit großen Panzerplatten bedeckt, teils sind es Arformen der Gruppe der Selachier (Knorpelfische), zu der unser Hai gehört, und solche der Gruppe der Ganoidfische (Schmelzschupper), die heute Stör, Sterlet und Hausen vertreten. Es finden sich ganze Korallenriffe, in denen auch andere Meeresbewohner zahlreich erscheinen; ebenso häufig finden sich Nautiliden, sowie Muscheln und Schnecken. Die Trilobiten und Crinoiden treten in den Hintergrund. Zum erstenmal zeigen sich Spuren von Landpflanzen. Unter ihnen tummelten sich Insektenarten, die auch heute noch die Dunkelheit und Wärme lieben. Die Atmosphäre mutz damals noch sehr trüb und dick gewesen sein. Dann aber erfolgte in der Steinkohlenzeit ein gewaltiger Aufschwung. Es ist jetzt scharf zwischen Land- und Meeresablagerungen zu unterscheiden. Letztere bestehen aus mächtigen Kalk- und Tonschichten, dem sogenannten Kohlenkalk, der zahlreiche Reste von Seetieren enthält. In der Nähe der Küste, an den seichteren Stellen des Meeres, wohin mehr Material vom Festland her angeschwemmt wurde, entstanden Ablagerungen von besonderem Charakter, die man als Kulmformation bezeichnet. Es sind Konglomerate, Sandsteine, Grauwacken mit zwischengelagertem Schiefer, Ton und Kalk. Die oberste und wichtigste Gruppe dieser Zeit ist die produktive Kohlenformation, bestehend aus Sandsteinen, zwischen denen Schiefertone und Kohlenflöze abwechselnd lagern. Letztere entstanden aus einer üppig wuchernden Pflanzenwelt, die die sumpfigen Niederungen des damaligen Festlandes hervorbrachten. Namentlich sind es Farnkräuter, Moose und Schachtelhalme, riesenhafte Krautgewächse, die die heute für uns so wichtige Steinkohle bilden halfen. Die dicke Atmosphäre war allmählich geschwunden, und die Sonne, unterstützt durch die kohlensäurehaltige Luft, konnte dem jungfräulichen Boden jenen üppigen Pflanzenwuchs entlocken. Neben diesen Krautgewächsen treten zum erstenmal Nadelhölzer, wirkliche Bäume, auf, die sich, wenn auch in andern Arten, bis heute erhalten haben. Nur wenig Landtiere gab es; die kohlensäurehaltige Luft hinderte ihr Gedeihen. Am meisten vertreten sind Insekten: Spinnen, Skorpione, Termiten, Heuschrecken, die also schon ein sehr hohes Alter 'haben. Daneben kommen vereinzelt
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