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1. Welt- und Staatskunde - S. 23

1910 - Berlin : Mittler
Ii. Die Vorgeschichte der Menschheit. 23 wendet haben, wie sie lagen, dann aber begann er, sich das Material auszusuchen und zu jedem seiner verschiedenen Zwecke den Stein zu wählen, der sich am besten dafür eignete. In erster Linie war es der Feuerstein oder Flint (unsere Schuhwaffen, die zuerst damit versehen waren, heißen daher Flinten), dessen vielseitige Verwendung als scharfkantiges Gerät er früh erkannt haben mutz.^ Auch die Splitter, die „Absplisse", die beim Gebrauch dieses Steines entstanden, wird er aufgehoben und verwendet, und nachdem er beobachtet hatte, wie sie entstanden waren, versucht haben, sie selbst durch Bearbeitung des Steins herzustellen. Zuerst mögen die bearbeitenden Schläge ziellos gefallen sein, mit zunehmender Geschicklichkeit geschah die Herstellung des Materials mit einer bestimmten Absicht. Als das erreicht war, als das Beabsichtigte gelang, hatte der Mensch die Grenze zwischen Natur und Kultur überschritten. Das Bedürfnis lenkte ihn auch auf die Verwendung anderen Materials: Knochen, Geweihenden, Aste, die zunächst wie sie waren verwendet, dann aber allmählich für ihre Zwecke besser geeignet hergerichtet wurden. So bildete sich eine Technik der Herstellung der mannigfachsten Geräte und Waffen heraus. War ihre Form erst einmal in einer Anzahl von Modellen festgelegt, so konnte nicht ausbleiben, daß sie mit der Zeit in Gestaltung und Material immer vollkommener wurden. Der Steinhammer, die Steinaxt, die Pfeilspitze wurden zuerst an den Stiel gebunden. Einen gewaltigen Fortschritt bedeutete die Erfindung des Bohrloches zum Durchstecken des Stiels. Die Erfindung der Metallverwendung (Bronze und Eisen) führte weitere Möglichkeiten der Vervollkommnung herbei. Dabei wurden alte Steinformen in Metall nachgeahmt, andererseits auch zierliche Metallformen später in Stein wiederholt. Die Verschiedenartigkeil der Bodenschätze und Erzeugnisse führte allmählich zu ihrem Austausch, wodurch Völkerverkehr und Handel angebahnt wurden. Der Wunsch, das Verlangen nach dem Besitz des Nachbarstammes, sofern er nicht auf gütlichem Wege zu erlangen war, führte endlich auch zum Krieg, zur gewaltsamen Aneignung. So blutig und roh dieses Verfahren ist, ist es doch ein wichtiges Mittel zur Verbreitung der Kultur geworden, insofern als der Stärkere, der Eroberer, seine in der Regel überlegene Kultur dem Besiegten aufnötigte, oder ihn ganz vernichtete und die eigene Kultur im eroberten Gebiet durch eigene Glieder weilerpflanzte. — Nach dem Material, das vorwiegend zur Herstellung der Waffen und Geräte verwendet wurde, zerfällt die vorgeschichtliche (prähistorische) Zeit in eine Stein - und in eine Metall-Zeit.
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