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1. Welt- und Staatskunde - S. 49

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der ftulturnationen. 49 aus dem eroberten Gebiet die spanische Mark. Nachdem auch Baiern, dessen Herzog Tassilo er vertrieb, dem Frankenreich einverleibt war, verjagte Karl die mongolischen Avaren von der mittleren Donau, die hier nach dem Abzug der Langobarden ein mächtiges Reich gegründet hatten, und gründete zum Schutz gegen sie die avarische Mark. Bald daraus verschwinden die Avaren aus der Geschichte; ihre Plätze nahmen später die stammverwandten Magyaren ein. Auch gegen die Wenden im Nordosten kämpfte Karl erfolgreich, und den Dänen setzte er eine feste Grenze an der Eider. So war unter Karl ein Weltreich entstanden, ähnlich dem römischen, und im Jahre 800 — Weihnachten — setzte Papst Leo Iii. seinem Beherrscher auch die römische Kaiserkrone aufs Haupt. So erfolgreich wie im Kampfe gegen seine Feinde war Karl auch in seiner Regierungstätigkeit (S. 110). Und doch hatte dies so kraftvoll gestaltete Reich keinen Bestand. Schon Karls Sohn, Ludwig der Fromme (814—840), beschäftigte sich fast während seiner ganzen Regierungszeit mit der Frage der Reichsteilung. Seine Söhne teilten das Reich im Vertrag von Verdun (643) so unter sich, daß Lothar (I.) Italien, Burgund mit der Provence, das Land zwischen Maas, Schelde und Rhein sowie Friesland, Ludwig (der Deutsche) alles Land östlich davon, Karl, der Sohn Ludwigs d. Fr. aus zweiter Ehe mit Judith, der Tochter des schwäbischen Grafen Welf, alles, was westlich davon lag, erhielt. Nach dem Tode Lothars I. teilten sich seine Sohne Ludwig (Ii.), Karl und Lothar (Ii.) in seinen Anteil. Karl und Lothar starben bald. Ihr Anteil fiel zum einen Teil an Karl, genannt der Kahle, von Frankreich, zurrt anderen an Ludwig den Deutschen. Ludwig Ii., der Italien erhalten hatte, starb auch bald, und Karl der Kahle bemächtigte sich Italiens und der Kaiserkrone. Mit Ludwig dem Deutschen (843—876) beginnt erst die eigentliche Geschichte des deutschen Reiches, die deutsch-nationale Entwicklung. Sein Sohn Karl Iii. (881—888), der, nachdem Karl der Kahle und dessen Sohn gestorben waren, mit Unterstützung seiner Brüder Italien und das westliche Lothringen wieder gewonnen hatte, vereinigte zwar noch einmal das ganze Frankenreich (mit Ausnahme des 879 entstandenen burgundischen Königreichs Arelat) in seiner Hand, nutzte aber bald, infolge seines schwachen Auftretens den dort einfallenden Normannen gegenüber, die Westhälfte an den Grafen Odo, den Verteidiger von Paris, und schließlich auch den Osten an seines Bruders Karlmann Sohn, Arnulf von Kärnthen (887—899), abtreten. Neben dem burgundischen (arelatischen) Königreich, zu dessen König sich Graf Boso von Vienne 880 vom Papst hatte krönen Engelhard!, Welt- u. Staatskunde. 2. Aufl. 4
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