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1. Welt- und Staatskunde - S. 57

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 57 Alfons X. von Castilien gewählt worden. Richard wurde bald zur Umkehr nach England gezwungen, Alfons ist nie nach Deutschland gekommen, und so war das Reich jetzt tatsächlich ohne König. R o n r a b i n, der letzte Hohenstaufe, der Sohn und rechtmäßige Erbe Konrads Iv., der nach Italien geeilt war, um sein Erbe zu retten, wurde besiegt, auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden ergriffen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn mit seinem Freunde in Neapel hinrichten ließ. So endete das edle Geschlecht der Hohenstaufen. Das Papsttum hatte sein Ziel, die Herrschaft der Deutschen in Italien zu brechen, erreicht. Auf den Trümmern der kaiserlichen Macht erhob sich die Weltherrschaft des Papstes. Nachdem Richard von Cornwallis gestorben war, schritten die Fürsten, ohne Rücksicht auf etwaige Ansprüche des Königs Alfons, zur Neuwahl, die — irrt Interesse ihrer eigenen Macht — auf einen einfachen Grafen, den von Friedrich Iii. von Nürnberg vorgeschlagenen Rudolf I. von Habsburg (1273—1291) fiel. Dieser gab sich die größte Mühe, wieder etwas Ordnung in die verwirrten Zustände des Deutschen Reichs zu bringen. Den König Otakar Ii. von Böhmen, den damals mächtigsten Fürsten*), der seine Wahl nicht anerkennen wollte, schlug er in der Schlacht bei Dürnkrut auf dem Marchfelbe (1278), wobei Otakar umkam. Mit dem größten Teil von bessen Besitz grünbete Rubolf nun im Sübosten des Reichs eine habsburgische Macht, inbem er seinen Söhnen Albrecht und Rubels Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain (1282) übergab. Albrecht kam 1298 auf den Thron, nachdem er den vor ihm gewählten Herzog Aböls von Nassau (1292—98) bei Göllheim besiegt hatte. Dem wenig erfolgreichen Albrecht I. folgte Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313), bessert Grafschaft an der Westgrenze des Reiches lag. Nachbetn Heinrich seinem Sohne Johann Böhmen und Mähren verschafft hatte, versuchte er, herbeigerufen von den Ghibellinen, barunter den großen Dichter Dante, die italienische Politik wieber aufzunehmen, erlag aber bort den Anstrengungen eines aufreibenben Stäbtekrieges. Die Habsburgische Partei wählte jetzt Albrechts I. Sohn, Friedrich den Schönen (1314—1330), die Gegenpartei besfen Iugenbfreunb Ludwig von Baiern (1314—1347) zum König. Acht Jahre bauerte der Thronstreit, dann warb Friedrich in der Schlacht bei Mühlborf gefangen. Schließlich versöhnten sich die *) Otakar hatte nach dem Aussterben der Babenberger Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain an sich gebracht.
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