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1. Welt- und Staatskunde - S. 66

1910 - Berlin : Mittler
66 Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. teilung wurde das Land allmählich zerrissen. Nachdem dem König Wenzel Ii. von Böhmen, der bereits Kleinpolen besaß, 1300 auch die polnische Krone zugefallen war, trat wieder Einheit und Ordnung im Lande ein. Aus Wenzel folgte Wladislaw I. (1306—1333) aus dem alten Geschlecht der Piasten. Er verband die Gebiete an der Warthe und Weichsel zu einem einzigen Reich und nahm die Königswürde an (1320). Sein Sohn Kasimir d. Gr. (1333—1370) dehnte die Herrschaft über Galizien und Rotrußland aus. Mit ihm starb 1370 das Piastengeschlecht aus, und Polen wurde ein Wahlkönigreich. Nach Ludwig d. Gr. von Ungarn (aus dem Hause Anjou, ein Sohn der Schwester Kasimirs d. Gr.), der nun gewählt wurde, kamen durch Heirat von dessen Tochter Hedwig mit Großfürst Iagello von Litauen 1386 die Jagellonen zur Regierung, die ein gewaltiges Reich unter ihrem Szepter vereinigten. Den Rittern des deutschen Ordens (S. 54) nahm Iagello 1410 einen Teil ihres Gebiets ab, und unter Kasimir Iv. (1444—1492) mußte im Frieden zu Thorn (1466) Westpreußen an Polen gänzlich abgetreten werden; Ostpreußen ward polnisches Lehen. Der Ordenshochmeister Albrecht von Brandenburg (1525—1568) versuchte zwar, Westpreußen wieder zu gewinnen, erreichte aber nur seine Anerkennung in Ostpreußen als weltlicher Herzog unter polnischer Lehnshoheit. In Böhmen hatten die deutschen Markomannen, die nach Bayern gezogen waren, den Slaven ebenfalls Platz gemacht. Schon unter Karl dem Großen trat Böhmen zum Frankenreich in ein Abhängigkeitsverhältnis. Ein großmährisches Reich des Swento-pluk, das hier entstanden war, zerstörte Kaiser Arnulf bald wieder. (S. 50.) Von 912—1306 herrschte in Böhmen unter deutscher Oberhoheit mit kurzer Unterbrechung das Geschlecht der Przemysliden. Nach Wenzel Iii. fiel die böhmische Krone nach einer kurzen Zwischenregierung des Herzogs Heinrich von Kärnten an die Luxem-b irger, und zwar an Johann, den Sohn Heinrichs Vii., dann unter Albrecht von Österreich an Habsburg. An Stelle dessen nachgeborenen Sohnes Ladislaus riß Georg von Podiebrad die Macht an sich und wurde König. Nach Podiebrads Tode 1471 kam Böhmen an den Prinzen Wladislaw von Polen. Sein Sohn Ludwig Ii. (1516—1526), der seit 1522 mit dem Hause Österreich doppelt verschwägert war, fiel im Kampf gegen die Türken, und Böhmen kam an Ferdinand von Österreich (später Ferdinand I.). In Ungarn, dem römischen Pannonien, hatte sich das finnische Nomadenvolk der Magyaren unter Arpad festgesetzt. Nach Annahme des Christentums unter seinem Herzog Geisa (972—995)
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