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1. Welt- und Staatskunde - S. 70

1910 - Berlin : Mittler
m- Die Entwicklung der Kulturnationen. tochter von Aragonien und Lastilien auch die Anwartschaft auf Spanien und dessen Nebenländer verschaffte. Nach Philipps Tod trat dessen Sohn als Raxl I. denn auch das Erbe des großen Reiches (1506 bzw. 1516), einschließlich des Kolonialbesitzes an, und ihn wählten nun die deutschen Fürsten als Karl V (1519-1556) zum deutschen Kaiser. Karl war der Reformationsbewegung feindlich gesinnt, wurde aber von Maßregeln gegen sie zunächst durch feine Kriege in Italien mit Franz I. von Frankreich um Mailand, das 1515 nach der Schlacht von Marignano an die Franzosen verloren ging, 1521 aber von Karl wiedergewonnen wurde, abgehalten. Inzwischen hatten sich in Deutschland die Reichsritter am Oberrhein unter Franz von Sikkingen und Ulrich von Hutten erhoben, die die Beseitigung des Fürstentums und die Herstellung der Reichs-einheit unter einem starken Kaisertum erstrebten, ebenso die schwäbischen und fränkischen Bauern, unter Götz von Berlichingen und -ihomas Münzer. Ihr Ziel war Abschaffung der Fronden, Aufhebung der Leibeigenschaft und Schutz gegen Bedrückung. Die Reichsritter wurden aber 1523, Münzers Scharen 1525 geschlagen. Die evangelische Kirche gewann unterdes mehr und mehr Anhänger. ^ Karl war auch fernerhin noch durch Kämpfe mit den ~ürfen in Afrika und mit Franz I. in Süditalien, die nichts an dem Besitzstand Karls und Franz' änderten (Friede zu Crepy 1544), vom Einschreiten gegen die Protestanten abgehalten. Endlich aber kam es doch zum Kampfe. Karl, der den Herzog Moritz von Sachsen^ zu gewinnen gewußt, ihm auch die Kurwürde der ernestinischen Linie verliehen hatte, stand den im Schmalkaldischen Bund ^zusammengetretenen evangelischen Fürsten (an der Spitze Kur-fürst „jchann Friedrich der Großmütige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen) und Städten gegenüber. Zuerst siegreich, gab er aber, nachdem auch Moritz von Sachsen ihn verlassen hatte, schließlich seinen Widerstand auf, und in Augsburg kam 1555 der Religionsfriede zustande. Karl zog sich, körperlich und geistig niedergebeugt, ins Kloster-leben zurück. Seinem Sohne Philipp hatte er vorher die Herrschaft m Mailand und Neapel, in Spanien und den Niederlanden übergeben. ^ Auf Deutschland verzichtete er zugunsten feines Bruders Ferdinand I. (1556—64), dem er Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol bereits 1521 überlassen hatte. 1526 bekam dieser auch von seinem Schwager, Ludwig Ii., Böhmen (mit Mähren, Schlesien und der Lausitz) und Ungarn, soweit es die Türken nicht beherrschten, dazu. Die Niederlande waren somit von Deutschland losgerissen und
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