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1. Welt- und Staatskunde - S. 95

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 95 und kühne Politik vor allem ein starkes und schlagfertiges Heer erforderte. Es wurde denn auch bald gebraucht. Als nämlich Christian Ix. von Dänemark nach Friedrichs Vii. Tode eine Landesverfassung unterzeichnet hatte, in der die Einverleibung Schleswigs in die dänische Monarchie ausgesprochen war, gleichzeitig aber das Haus Sonderburg-Augustenburg seine (früher aufgegebenen) Ansprüche auf die Nachfolge in den Elbherzogtümern geltend machte, sahen sich Preußen und Österreich veranlaßt, einzuschreiten, indem sie die strikte Forderung, diese Verfassung aufzuheben, stellten. Da Dänemark nicht nachgab, rückten preußische und österreichische Truppen in das Land ein. (Den Kriegsplan hatte Helmuth von Moltke entworfen.) Die neue preußische Heerordnung bewährte sich glänzend. Dänemark wurde im Frieden zu Wien (30. 10. 64) gezwungen, Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich abzutreten. Die Lösung der Frage, was ferner aus den Herzogtümern werden sollte, brachte auch die Lösung der deutschen Frage. Zunächst wurde sie dahin versucht, daß Preußen im Vertrag zu Gastein (1865) Lauenburg gegen eine Geldzahlung in Allein-besitz bekam, Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt wurde. Daß dies kein dauernder Zustand sein konnte, lag auf der Hand. Preußen schloß im April 1866 mit Italien auf 3 Monate ein Bündnis. Es brachte dann beim Bundesrat den Antrag ein, zum Zweck der Reform des deutschen Bundes eine aus direkten Wahlen nach allgemeinem Stimmrecht hervorgehende Volksversammlung einzuberufen. Österreich stellte aber nun die Entscheidung der schleswig-holsteinschen Sache dem Bund anheim. Darauf ließ Preußen, das hierin eine Verletzung des Gasteiner Vertrags erblickte, seine Truppen in Holstein einrücken. Österreich antwortete mit Stellung des Antrags auf Mobilmachung des Bundesheeres gegen Preußen. Der preußische Gesandte erklärte hierauf den seitherigen Bundesvertrag für erloschen. Der Krieg war da. Preußen forderte zunächst die Regierungen von Nassau, Kurhessen, Hannover und Sachsen auf (15. 6. 1866), ihre Rüstungen einzustellen und den preußischen Vorschlägen beizutreten. Bei Annahme der Forderung wurde den Herrschern ihr Landbesitz zugesichert. Da sie ablehnten, rückten preußische Truppen in Sachsen, Kurhefsert und Hannover ein. Der Kurfürst von Hessen ward gefangen genommen und seine Truppen zogen nach Süden; das, sächsische Heer ging nach Böhmen, das hannoversche nach Langensalza, wo es am 29. Juni gezwungen wurde- die Waffen zu strecken.
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