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1. Welt- und Staatskunde - S. 157

1910 - Berlin : Mittler
Iv. Deutsche Versassungs- und Kulturgeschichte. 16? trat eine Erweiterung der Wirksamkeit der deutschen Hochschulen ein, indem sie künftig nicht nur Vorbereitungsanstalten für den höheren Staatsdienst, sondern auch Stätten freier wissenschaftlicher Arbeit, freier Forschung, wurden. Für die Heranbildung von Technikern, Ingenieuren rc. wurden technische Hochschulen (die erste in Berlin 1820), von höheren Berg- und Forstbeamten Berg- und Forstakademien errichtet. Das Vorrecht des Gymnasiums, wonach sein Abgangszeugnis allein die Berechtigung zu irgend einem Universitätsstudium gab, ward, allerdings erst am Anfang des 20. Jahrh, und unter gewissen Einschränkungen auch den Realgymnasien und Oberrealschulen erteilt. Die Entwicklung des Volksschulwesens vollzog sich auf den Bahnen, die ihr der große Züricher Pädagoge Pestalozzi (S. 148) gewiesen hatte mit dem Ziel: Emporbildung jedes Menschenkindes zu einer freien, geistig und sittlich selbständigen Persönlichkeit. Vor allem galt es, einen tüchtigen, dieser Aufgabe gewachsenen Lehrerstand zu schaffen. Eine ganze Reihe von Seminaren wurde gegründet und von hervorragenden Männern nach Pestalozzischen Grundsätzen organisiert und geleitet. Im Jahre 1840 hatte Preußen 38, jetzt hat es 183 Lehrerseminare. Neben den Volksschulen sorgen immer zahlreicher werdende, ihre Ziele immer weiter steckende Fach- und Fortbildungsschulen für die allgemeine und fachliche Weiterbildung der reiferen Jugend. Die w iss ens ch aftli ch e Fo r s chun g ist mit zunehmender Erkenntnis überall zu einer Teilung der Arbeit gedrängt worden, ganz besonders auf dem Gebiet der Naturwissenschaft; ihr Begriff hat sich gleichzeitig so erweitert und gestaltet, daß fast alle übrigen Wissenschaften unter ihn fallen, bzw. gestellt werden können. Die Geschichtsforschung ist durch Ausgrabungen an den Stätten der ältesten Kulturen — Mesopotamien, Kleinasien, Griechenland, Italien — ungemein belebt und gefördert worden. Auch der vorgeschichtlichen Zeit des Menschen hat man sich mit immer größerem Interesse zugewandt, ist ihren Spuren auf der ganzen Erde nachgegangen und zu erfreulichen Resultaten gelangt. So sind, nachdem Windelmann (1717—1768) die Erforschung des klassischen Altertums begonnen hatte, als neue Zweige die Ägyptologie und die Assyriologie, die Anthropologie (Menschenkunde) und die Prä-historie (Vorgeschichte der Menschheit) neu erstanden. Die Ethnologie befaßt sich mit Erforschung der Sitten und Gebräuche der Völker. Reiche Förderung haben im 19. Jahrh, der Industrie und der Landwirtschaft die in großartiger Weise ausgebildete Technik und die Chemie gebracht. Das Bestreben, die mensch-
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