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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 107

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 107 — schaft zu unterwerfen, durch die Bitten der Päpste jedoch bewogen wurde, seine Unternehmungen gegen Rom und Ravenna aufzugeben. §. 44. Gründung des Iraukenreiches durch Chlodwig. (481-511.) Unter den Reichen, die seit der Völkerwanderung auf den Trümmern des alten römischen Weltreicks aufgerichtet worden waren, wurde bald eines der mächtigsten das 9tiid) brr Frinikcn. Die Franken hatten sich von ihren ursprünglichen Wohnsitzen in den Maingegenden größtentheils nach dem Niederrhein, den Niederlanden und dem nördlichen Gallien gewendet, in welch letzterem Lande sie seit dem fünften Jahrhundert festen Fuß gefaßt hatten. Sie zerfielen in die sali sch en Franken, im nördlichen Gallien, und die ripuarisch en (Userbewohner), am Niederrhein, und standen unter mehreren Fürsten, bis sie durch einen derselben, Chlodwig, zu einem Gesammtreiche verbunden wurden. Chlodwig (Ludwig), ein Enkel des Mero väus, von welchem das durch ihu gegründete Königsgeschlecht den Namen der Mero-vinger trägt, war im Jahre 481 als fünfzehnjähriger Jüngling seinem Vater Childerich in der Regierung über einen Theil der falischen Franken gefolgt. Seinem emporstrebenden Geiste war sein Erbe viel zu klein, und schon frühe faßte er den Plan, das ganze Volk der Franken unter seinem Scepter zu vereinigen und demselben die Herrschaft über ganz Gallien zu erringen. Zunächst richtete er seine Massen gegen den römischen Statthalter Syagrius, der seit dem Untergange des Westreiches ein kleines Gebiet im mittleren Gallien als selbstständiger Fürst beherrschte, und besiegte ihn gänzlich bei Soissons (486). Syagrius floh zu dem Westgothenkönig Alarich Ii.; dieser lieferte jedoch, durch Chlodwigs Drohungen geschreckt, den Hilfesuchenden dem Sieger aus, und Chlodwig ließ ihn hinrichten. Der Sieg bei Soissons hatte das ganze Land bis an die Loire unter Chlodwigs Herrschaft gebracht, und bald bot sich ihm Gelegenheit dar, sein Land auch gegen Osten hin zu erweitern. Die Alemannen, diegrenznachbarender ripuarischenfranken, hatten den König Siegbert, der in Köln residirte, angegriffen, und Chlodwig eilte seinem Vetter zu Hilfe. Bei Zülpich kam es zur Schlacht (496), und der «Lieg schien sich auf die Seite der Alemannen zu neigen. Da gedachte Chlodwig des mächtigen Christengottes, zu welchem seine katholische Gemahlin Clotilde, eine bur-
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