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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 147

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 147 — Kaum war jedoch die drohende Gefahr abgewendet, als die Mailänder die eingegangenen Bedingungen brachen, lind so begann schon im folgenden Jahre der Krieg aufs Neue. Die meisten lombardischen Städte betheiligten sich an demselben, und die Erbitterung der Parteien zeigte sich in den empörendsten Grausamkeiten. "Auch mit dem Papste war der Kaiser durch sein Streben, seine Oberherrlichkeit auch über die Kirche auszudehnen, in Spannung gerathen; zu einem offenen Bruche kam es jedoch erst, als, nach dem Tode Hadrians Iv., Friedrich dem von der Mehrzahl der Kardinäle gewählten Alexander Iii. die Anerkennung verweigerte. Seine Partei wählte nacheinander drei Gegenpäpste, während Alexander über ihn den Bann anssprach. Das Strafgericht, das der Kaiser den Mailändern zugedacht, verzögerte sich indessen, da neue Streitkräste aus Deutschland abgewartet werden mußten, bis zum Frühjahr 1162. Abermals erschienen die Consuln mit den Vornehmsten der Stadt im kaiserlichen Lager und baten snßsällig um Gnade; ihnen folgte die gesammte Bürgerschaft in langem Trauerzuge, um das Erbarmen des Siegers anzuflehen; doch diesmal blieb der Kaiser unerbittlich. Den Bürgern solle zwar, so lautete sein Spruch, das Leben geschenkt sein, ihre Stadt jedoch der Zerstörung preis gegeben werden. Der strenge Spruch wurde vollzogen, und nur die Kirchen und einzelne öffentlichen Gebände, die durch Alterthum oder Kunstwerth Berücksichtigung verdienten, blieben verschont. Durch das warnende Beispiel Mailands geschreckt, unterwarfen sich die meisten übrigen Siädte freiwillig. Nach Deutschland zurückgekehrt, wo während seiner Abwesenheit vielfache Unordnungen stattgefunden hatten, übte Friedrich sein Kaiseramt mit Nachdruck. Auf einem Reichstage zu Mainz wurde strenges Gericht gehalten über die Bürger, die ihren Erzbischof ermordet hatten: die Stadt wurde ihrer Mauern beraubt und in einen offenen Platz verwandelt. In Italien regte sich indessen bald der alte Unabhängigkeitssinn auf's Neue, und die hervorragendsten Städte traten in dem großen lombardischen Bunde zum gemeinsamen Kampfe für die Wiederherstellung ihrer Freiheit zusammen. Durch das Zerwürfnis; des Kaisers mit dem Papste mnnthigt, bauten die Mailänder ihre Stadt wieder auf und rüsteten sich zu einem furchtbaren Rachekrieg. Friedrich, der im Jahre 1166 auf's Neue nach Italien gezogen war, wandte sich zuerst gegen Rom, eroberte die Stadt nach tapferer Gegenwehr (1167), zwang Alexander Iii. zur Flnckt und führte deu Gegenpapst Paschalis Iii. mit großem Gepränge in die Peterskirche ein. Bald jedoch verließ ihn das Glück. Verheerende Seuchen rafften einen großen Theil feines Heeres dahin und zwangen ihn zur Rückkehr nach der Lombardei. Hier war Alles gegen ihn in 10*
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