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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 148

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 148 — Waffen. Man hatte die Gebirgspässe besetzt, um dem von Truppen entblößten Kaiser den Rückweg nach Deutschland abzuschneiden. Nur mit Mühe entrann er nach Susa, und auch hier rotteten sich die Bürger zusammen, um ihn im Schlafe zu überfallen. Zum Glücke wurde der Anschlag verrathen, und ein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, rettete den Kaiser, indem er ihm zur Flucht verhals und selbst an seiner Stelle zurückblieb. In ihrem Sieges-übermuth vertrieben die Lombarden alle kaiserlichen Besatzungen und erbauten in der Ebene zwischen Pavia und Asti eine neue Stadt, die sie, dem Kaiser zum Trotz, nach dem von ihm bestrittenen Papste A l essa nd ri a nannten. Sechs Jahre lang blieb Friedrich in Deutschland, wo seine Gegenwart dringend nöthig geworden war, um die gestörte Ordnung herzustellen. Gegen Heinrich den Löwen, der seit der Zerstörung von Mailand in Deutschland geblieben war und diese Zeit zur Vergrößerung seines Herzogthums Sachsen benutzt hatte, waren die benachbarten Fürsten (Albrecht der Bär, Ludwig der Eiserne von Thüringen u. A.) zu einem großen Bunde zusammengetreten und standen gegen ihn in Waffen. Friedrich schlichtete ihren totrat auf dem Reichstage zu Bamberg (1168). Im folgenden Jahre ließ er seinen ältesten Sohn Heinrich zu seinem Nachfolger erwählen und, obgleich der Gewählte erst neun Jahre zählte, zu Aachen krönen. Im Herbste 1174 trat Friedrich mit einem glänzenden Heere seinen fünften Zug nach Italien an. Anfangs schien das Glück ihm günstig sein wollen; alle seine Hoffnungen wurden jedoch durch die blutige Schlacht bei Legn an o vernichtet, in welcher sein ganzes Heer aufgerieben wnrde. Die Hauptschuld an dem unglücklichen Ausgang seines Feldzuges legte Friedrich Heinrich dem Löwen zur Last, der ihn vor der entscheidenden Schlacht verlassen hatte und mit seinen Truppen nach Deutschland zurückgekehrt war, ungeachtet ihn Friedrich bei einer Zusammenkunft in Chiavenna fußfällig gebeten hatte, ihm seinen Beistand nicht zu entziehen. Dem gebeugten Kaiser blieb nichts übrig, als mit seinen Gegnern Frieden zu schließen. Er schickte Gesandte an Alexander Iii., um Unterhandlungen mit demselben anzuknüpfen, auf welche der Papst bereitwillig einging. Die beiden großen Gegner versöhnten sich bei einer Zusammenkunft in Venedig (1177): Friedrich erkannte Alexander Iii. als rechtmäßigen Papst an, und dieser löste den Bann und vermittelte einen sechsjährigen Waffenstillstand mit den Lombarden. Nach Ablauf dieser Zeit kam auf dem Reichstage zu Consta uz (1183) ein dauernder Friede zu Stande, in welchem Friedrich den lombardischen Bund anerkannte und sich mit der allgemeinen Oberherrlichkeit über die Lombardei begnügte.
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