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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 179

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 179 — Agnes, die verwittwete Königin von Ungarn, die in Albrecht den zärtlichsten Gatten und Vater beweinten, das Kloster Königsfeld erbauen, in welchem Agnes ihre übrigen Tage (sie starb erst 1364), hochverehrt im ganzen Lande, unter Gebet und Andachtsübuugen hinbrachte. Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft. 1308. Albrecht, der die von seinem Vater ererbten Besitzungen im Aargau und den umliegenden Kantonen durch neue Erwerbungen erweitert hatte, suchte zur Abrundung seiner Herrschaft auch die Waldstädte Schwyz, Uri und Unterwalden, die seit Friedrich Ii. reichsunmittelbar gewesen, an sein Haus zu bringen und sandte ihnen, da sie auf seine Vorschläge nicht eingingen, Vögte, die ihren Sitz bleibend im Lande nahmen. Die Bedrückungen, welche dieselben ausübten, führten im Jahr 1308 einen Aufstand der verbündeten Waldstätte herbei, durch welchen die Vögte vertrieben wurden. Ehe Albrecht zur gewaltsamen Zurückführung derselben schreiten konnte, ereilte ihn der Tod. Die befreiten Waldstädte gründeten hierauf den Bund der Eidgenossen, dem nach und nach die umliegenden Kantone beitraten. Ueber die Umstände, unter welchen die Befreiung der Waldstädte von der habsburgischeu Botmäßigkeit stattgefunden, fehlt jede historisch verbürgte Nachricht. Was die patriotische Tellen-sage von der durch Walther Fürst aus Uri, Werner Stauffacher aus Schwyz und Arnold vom Melchthale aus Unterwalden veranstaltete Zusammenkunft von dreißig Gleichgesinnten auf dem Rütli, von dem Apfelschusse Tell's, des Schwiegersohnes Walther Fürst's, von der Ermordung Geßler's von Brun eck durch Tell und von der Vertreibung Beringers von Land en-berg am Neujahrsmorgen 1308 erzählt, ist historisch nicht verbürgt und von der neueren Geschichtsforschung der Hauptsache nach in das Gebiet der Dichtung verwiesen worden. Daß Tell gelebt bat, unterliegt keinem Zweifel; dagegen soll es unter den habsburgischen Vögten, die zu Küßnacht ihren Sitz hatten, nie einen Geßler gegeben haben. Nach Albrechts Ermordung wählten die Fürsten . Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313), einen tapferen Fürsten voll ritterlichen Zinnes, der den schweizerischen Waldstädten ihre Reichsunmittelbarkeit urkundlich bestätigte. Durch die Vermahlung seines Sohnes Johann mit der böhmischen Prinzessin Elisabeth, die, von ihrem Schwager, Heinrich von Kärnthen, gefangen gehalten, zu dem Kaiser ihre Zuflucht nahm, brachte Heinrich Vii. Böhmen an sein Haus. Von dem Wunsche getrieben, die Kaisergewalt in Italien wiederherzustellen, zog er über die Alpen 12*
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