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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 189

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 189 — in der Geschichte des Orients erschienen. Gegen das Ende des 13. Jahrhunderts stiftete Osman (f 1326) in Kleinasien das osmanische Reich, zu dessen Hauptstadt sein Sohn und Nachfolger Orchan Brusa erhob. Unter Orchan, der dem Reiche die ersten Staatseinrichtungen gab, drangen die Osmanen in Europa ein und eroberten Gallipoli. Orchans Sohn, Murad I. (1359—1389), dehnte die Eroberungen bis zum Hämus aus und machte Adrianopel zu seinem Herrschersitze. Er fiel, nachdem er in den Jauitschareu (Jeui Tfcheri — neue Truppe), aus gefangenen und im Islam erzogenen Christenknaben gebildet, eine furchtbare Kriegsmacht geschaffen, in der Schlacht bei Kossowa (1389), im Kampfe gegen die Servier. Sein Sohn und Nachfolger Bajazeth eroberte den größten Theil des griechischen Reiches, vernichtete in der Schlacht bei Nikopolis (1396) das zahlreiche und glänzende Heer, das König Sigismund ibm entgegengeführt, und belagerte Konstantinopel. Das griechische Reich schien verloren; doch wurde sein Untergang verzögert durch die Annäherung eines gewaltigen Eroberers, der die Türken nöthigte, ihre Waffen wieder nach Asien zuwenden. Timur odertamer-lan (Timur lenk — der lahme Timur), ein wilder Mongolenfürst, der unter unerhörten Gräueln einen großen Theil Asiens seiner Herrschaft unterworfen und auf den Trümmern der gestürzten Staaten ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Samarkand gegründet hatte, bedrohte auf seinem verheerenden Siegeszuge das osmanische Reich. Ans die Schreckenskunde, daß einer seiner Söhne, der in des Eroberers Hände gefallen war, unter grausamen Martern hingerichtet worden sei, ließ Bajazeth von der Belagerung Konstantinopels ab und eilte nach Kleinasien. In der blutigen Entscheidungsschlacht bei Angora (Aneyra) verlor er Sieg und Freiheit (1402). Er starb in der Gefangenschaft, 1405. Ihm folgte, zwei Jahre später, Timur iu's Grab, und sein Reich zerfiel. Bajazeths Sohn, Mohammed I., vereinigte das zersplitterte Osmauenreich aufs Neue. Uuter seinem Nachfolger, Murad Ii. (1421—1451), schrumpfte das zerrüttete griechische Reich noch mehr zusammen, und der Kaiser Johann Vi. konnte seinen Thron mir durch einen Tribut an die Türken retten. Den Eroberungen Murads setzten auf einige Zeit der König Wladislav von Polen (der nach Albrechts Ii. Tod auch in Ungarn zum Könige erwählt worden war) und der tapfere Hunyades, Woiwode (Graf) von Siebenbürgen (später zum Regenten von Ungarn ernannt) ein Ziel. Einen ganz besonders heldenmütigen Widerstand leistete den Türken auch der albanische Fürst Georg Eastriota, von den Türken Sk an derbeg — Jskanderbeg, d. H. Fürst Alexander, — genannt, der als Geißel unter den Türken aufge-
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