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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 231

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 231 — bekämpften einander mit einer Erbitterung, die derjenigen kaum nachstand mit welcher Katholiken und Protestanten nut einander stritten. Ferdinand suchte durch Milde und Nachgiebigkeit die ge-» reuten Gemüther zu beschwichtigen, und es gelang ihm, diiich eine versöhnliche, gemäßigte Regierung den äußeren Frieden unter den streitenden Parteien aufrecht zu halten. Ferdinand starb 1564, bl safere alt Von seinen Söhnen erhielt der älteste, Maximilian, sein Nackfolger auf dem Kaiferthrone, Oesterreich, Böhmen und Ungarn; Ferdinand (der Gemahl der Philippine Welser) '^yrol, und Karl, der jüngste, Steyermark, Kärnthen und Kr am. Maximilian Ii. (1564—1576). Auch unter seiner Regierung wurde der Friede unter den sich mehr und mehr erhitzenden Religionsparteien nicht gestört, da der Kaiser den Protestanten Lösterreichs die ausgedebntesten Angeständnifse machte. Dagegen wurde Oesterreich durch den neu ansgebrochenen Türkenkrieg schwer bedroht. Der hochbetagte, noch immer kriegslustige Sultan Solnnan Ii., der seine tha?enreicke Laufbahn mit der Eroberung Wiens beschließen wollte, brach mit gewaltiger Heeresmacht in Ungarn eiit^ (1566). Sein Siegeslauf wurde durch die Belagerung der Festung L> z i g e t h aufgehalten, die der hochherzige Graf Nieolaus Zriny, Ban von Croatien und Slavonien, aus das Heldenmüthigste^vertheidigte. Als alle Hoffnung aus Entsatz geschwunden und die Stadt bereits in Flammen aufgegangen war, stürzte sich Ariny, festlich geschmückt, mit seiner Heldenschaar in die feindlichen Reihen und starb, tapfer kämpfend, den Opfertod fürs Vaterland, während die Zrirückgeblie-benen das Schloß in die Luft sprengten, unter dessen Trümmern der größte Theil der stürmenden Türken begraben wurde. Soliman selbst erlebte den Fall der Festung nicht; der^ Tod hatte ihn vier Tage vorher in seinem Lager dahingerafft. Sein Nachfolger schlotz mit Maximilian einen Frieden, der diesen im Besitze dessen ließ, was er in Ungarn noch inne hatte. Maximilian starb 1576; ihm folgte sein ältester Sohn Rudolf, den er bereits zum König von Ungarn und Böhmen hatte krönen lassen. Rudolf Ii. (1576-1612). Sorglos und unthätig, überließ er die Regierung seinen Rathen und Günstlingen und lebte ausschließlich für seine Liebhabereien: Pferdezucht, Astrologie, Alchymie und Anlegung von Kunst- und Alterthümersammlungen. Während der Kaiser, unbekümmert um die Angelegenheiten des Reiches und seiner Erbländer, seine Zeit in seinem Laboratorium und seiner Sternwarte zubrachte, wuchs die Aufregung der Gemüther in bedenklichem Grade, und stürmische Auftritte erschienen als Vorboten ernster Kämpfe. Die protestantischen Stände traten 1608, Haupt-
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