Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 268

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 268 — Medicis mußte ihre Eifersucht aus seine wachsende Macht mit Gefangenschaft und Verbannung büßen (Sie starb 1642 in Köln, fast in Dürftigkeit.) Der Statthalter von Languedoc, der eble Herzog von Montmorency, der sich bnrch Gaston von Orleans hatte verleiten lassen, die Waffen gegen Richelieu zu ergreifen, starb auf dem Blutgerüste (1632). Das gleiche Loos traf den Liebling des Königs, den jungen Heinrich von Ein q-Mars (Sohn des Marschalls d'effiat), der, auf des Königs Gunst gestützt, im Bunde jnit den Herzogen von Orleans und Bouillon, mit Hilfe Spaniens Richelieu zu stürzen versucht, und seinen Freund, den allgemein geachteten Parlamentsrath de Thon, der um die Verschwörung gewußt hatte (1642). Das Eude des dreißigjährigen Krieges, in welchem er eine für Deutschland so verhängnißvolle Rolle gespielt, erlebte Richelieu nicht. Krankheit und Anstrengung hatten seine Kräfte aufgerieben; er starb, 57 Jahre alt, im December 1642, nachdem er dem Könige den Kardinal Mazarin^ zu feinem Nachfolger empfohlen hatte. Im Mai 1644 folgte ihm der schwache Ludwig Xiii. ins Grab. Frankreich unter Mazarins Staatsverwaltung (1643—1661). Da Ludwigs Xiii. Sohn, Ludwig Xiv., erst fünf Jahre alt war, führte seine Mutter, Anna v on Oesterreich, Philipps Iii. von Spanien Tochter, im Vereine mit Mazarin die Regentschaft. Gleich feinem Vorgänger, dem er an Ehrgeiz und Staatsklugheit gleich war, hatte auch Mazarin gegen die Großen zu kämpfen, die unter ihm das wieder zu gewinnen hofften, was sie unter Richelieu an Macht und Ansehen eingebüßt hatten. Sie traten gegen ihn in einen bewaffneten Buub, die Fronb e genannt, zusammen, und es kam zu einem Bürgerkriege (l 643). Mazarin besiegte die Fronbe mit Hilfe des Prinzen von Co nbv; bach kam es balb zu einem Zerwürfniß zwischen Beiben, und der stolze Conb« unterlag der Schlauheit seines Gegners. Selbst ein zweiter Bürgerkrieg, den Cond6 im Buube mit Spanien begann (1651), konnte ihm nur einen vorübergehenben Triumph über die Hofpartei verschaffen. Mazarin kehrte aus seiner Verbannung zurück, und (Sonde mußte nach den Nieberlanben flüchten, um der Vollziehung des gegen ihn ausgesprochenen Tobesurtheils zu entgehen (1654). Der Krieg mit Spanien würde im Jahre 1659 bnrch den pyrenäischen Frieden beendigt. Frankreich erhielt in demselben bedeutende Landstriche und mehrere wichtigen Festungen an der niederländischen und spanischen Grenze, sowie die Hand der 1 Julius Ma^arini, ein Italiener, geb. 1602; er war 1639 auf Richelieu's Veranlassung in französische Dienste getreten.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer