Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 274

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 274 — Ludwig hob das Ediet von Nantes auf (1685) und suchte, hauptsächlich auf Louvois' Rath, durch Militärgewalt (die s. g. Dragonaden) und Verfolgungen Glanbei.seinheit herzustellen. Viele Protestanten kehrten zur katholischen Kirche zurück; die meisten wanderten jedoch aus. §. 98. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege. — Der Türkenkrieg von 1682 bis 1699. Leopold I. (1658—1705), der Sohn und Nachfolger Ferdinands Iii., verband mit einem weichen, wohlwollenden Herzen regen Sinn für Kunst und Wissenschaft; doch fehlte ihm die nöthige Thatkraft und Entschlossenheit, um in solch schweren Zeiten die Zügel der Regierung mit Glück zu führen. Seine ^ganze Regierung war ausgefüllt durch Kriege gegen Frankreich, die Ungarn und die Türken, die bei seiner Thronbesteigung im Besitze von ganz Niederuugarn waren. Der glänzende Sieg, den der General Montecnculi im Jahre 1664 bei der Abtei St. Gotthard über den türkischen Großvezir Achmet Köprili davontrug, hatte zwar den Abschluß eines zwanzigjährigen Friedens zur Folge, doch war die Macht der Türken in Ungarn nicht gebrochen. Während des zweiten Eroberungskrieges Ludwig Xiv. war in Ungarn eine von Frankreich unterstützte Empörung ausgebrochen, an deren Spitze Gras Emmerich von Tökely stand. Ans Ludwigs Xiv. Veranlassung ernannte der türkische Snltan, Mohammed Iv., Tökely zum König von Mittelungarn unter türkischer Oberhoheit und erklärte gleichzeitig au den Kaiser den Krieg (1682). Während die Kurfürsten Maximilian Emmanuel von 23aient und Johann Georg von Sachsen, sowie der hochherzige König von Polen, Johann Sobieski, dem Kaiser Hilfe zugesagt hatten und das kaiserliche Heer sich unter dem tapferen Karl V. von Lothringen zum Kampfe rüstete, führte der Großvezier Kara Mustapha ein Heer von 300,00 ) Mann über die österreichische Grenze und erschien am 14. Juli 16^3 vor den Mauern von Wien. Der Hof hatte sich nach Linz geflüchtet und die Vertheidigung der Hauptstadt dem tapferen Grafen Rüdiger von S tahremberg überlassen. Seiner Umsicht und den Anstrengungen der von der gesaminten Bürgerschaft mit der rühmlichsten Ausdauer unterstützten Besatzung gelang es, die Angriffe der Türken zurückzuschlagen; doch wurde die Gefahr von Tag zu Tag drohender. Endlich, als sie den höchsten Grad erreicht hatte, nahete auch die Stunde der Rettung. Der Feuergarbe vou Raketen, die Stahrem-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer