Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 290

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 290 — Savoyen erhielt die Insel Sizilien (die sieben Jahre später gegen Sardinien vertauscht wurde,) mit dein königlichen Titel und eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze. Auch Preußen und Holland erhielten Entschädigungen. Die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Mantua und Sardinien sollte Karl Vi. erhalten. Dieser war indessen damit nicht zufrieden und setzte den Krieg in Deutschland und Spauieu fort. Da das Glück ihn nicht begünstigte, schloß er mit Ludwig den Frieden zu Ra st alt (März 1714), in welchem der Utrechtes Frieden bestätigt und die Wiedereinsetzung der Kurfürsten von Baiern und Köln ausgesprochen wurde. Ludwig willigte bagegen in die Herausgabe seiner am Rheine gemachten Eroberungen, mit Ausschluß vou Laubau. Das beutsche Reich trat im September besselben Jahres in dem Fri eben zu Baden (im Aargau) biesen Bestimmungen bei. §. 105. Frankreich unter Ludwig Xv. (1715—1774.) Ludwig Xiv. sah ant Ende seiner Regierung sein früher so blühendes Reich in dem Zustande äußerster Erschöpfung und gänzlicher Verarmung, und dieses selbstverschuldete Unglück war nicht der einzige Kummer, der des greisen Köuigs Lebensabend- trübte. Sein Haus war veröbet: iu rasch auf einander folgenben Schlägen hatte der Tod den Dauphin (gest. 1711), besten ältesten Sohn, den geistvollen Herzog von Bourgogne nebst seiner Gemahlin und ihrem ältesten Sohne, dem Herzog von Bretagne (alle brei starben 1712), hinweggerafft. Ludwig selbst starb am 1. September 1715, 77 Jahre alt, und hinterließ das zerrüttete Reich seinem fünfjährigen Urenkel: Lllbtoiq Xv. (1715—1774). Die Regentschaft übernahm Lubwigs Xiv. Neffe, Philipp Ii. von Orleans. Unterseiner vormnndschaftlichen Regierung wurde der Hof der Sammelplatz der ausschweifendsten Sittenlosigkeit und schamlosesten Verworfenheit und das ausgesogeue Land durch Auflagen und Papiergelb an den Raub des Verberbens geführt. Nach dem Tode des Herzogs von Orleans (1723) trat Ludwig Xv. selbst die Regierung an, überließ jedoch die Leitung der Staatsgeschäfte feinem Erzieher, dem Kardinal Fleury, der bis zu seinem Tode (1743) durch Sparsamkeit, Mäßigung und Friedensliebe dem Staate die wichtigsten Dienste leistete. Nach Fleury's Tode faßte Ludwig den Entschluß, selbst zu regieren; boch vergaß er, von ränkesüchtigen, lasterhaften Frauen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer