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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 293

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 293 — meister selbst seinen Sitz nach dem von den Ordensrittern gegründeten Marienburg. Das Land erhob sich im vierzehnten Jahrhundert zu hoher Kraft und Blüthe; doch begann schon im folgenden Jahrhundert der allmählige Verfall. Blutige Kämpfe mit den benachbarten Polen und innere Zwistigkeiten untergruben die Kraft des Ordens, und im Frieden von Thorn (1466) verlor er seine Selbstständigkeit an Polen. (Siehe §. 100.) Nachdem der zur Reformation übergetretene Hochmeister Albrecht von Brandenburg das Ordensland in ein erbliches Her-zogthnm unter polnischer Hoheit verwandelt hatte (1525), kam es im Jahre 1618, nach dem Tode seines einzigen, blödsinnigen Sohnes, an den Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1608—1619). Unter der schwachen Regierung Georg Wilhelms (1619—1640) führten die Stürme des dreißigjährigen Krieges den brandenburgifch-preußifchen Staat an den Rand des Verderbens; doch hob ihn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (1640—1688), der durch den Vertrag von Welan Preußen von der polnischen Oberhoheit befreite, wieder zu hohem Ausehen. Sein Sohn, der prachtliebende Friedrich Iii. (1688 — 1713), nahm im Jahre 1701, mit Zustimmung des Kaisers Leopold, den Titel eines Königs von Preußen an und setzte sich und seiner Gemahlin am 18. Januar 1701 in seiner neuen Hauptstadt Königsberg unter prunkvollen Festlichkeiten mit eigener Hand die Krone auf. Friedrich I. begünstigte Künste und Wissenschaften, schadete jedoch seinem Lande durch Verschwendung und Schwäche gegen unwürdige Günstlinge. Unter ihm wurde die preußische Monarchie durch die Grafschaften Meurs, Lingen und Tecklenburg, das Herzogthum Geldern und die Fürstentümer Nenf-ckmel uui) Valengin erweitert, die ihm theils durch Erbschaft zufielen, theils angekauft oder vermöge alter Ansprüche in Besitz genommen wurden. Friedrich I. starb 1713, 56 Jahre alt; ihm folgte sein Sohn: Friedrich Wilhelm I. (1713 — 1740). Sparsam und ordnungsliebend, doch ohne Sinn für höhere Bildung und von leidenschaftlicher Heftigkeit, hob er durch Förderung des Gewerbfleißes den Wohlstand des Landes, sammelte einen beträchtlichen Staatsschatz und schuf eine bedeutende, trefflich geübte Kriegsmacht, die er selbst, in Gemeinschaft mit dem rauhen, kriegslustigen Fürsten Leopold von Dessau („der alte Dessauer") mit empörender Strenge einschulte. ^>eine Vorliebe für große Soldaten verleitete den sonst so sparsamen König zu wahrhaft verschwenderischen Ausgaben für seine „Potsdamer Leibgarde", ein Regiment von Riesen, die aus allen Ländern Enropa's zusammengebracht worden
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