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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 424

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 424 — schen Truppen die Hindernisse, welche die Ungunst der winterlichen Witterung und des Terrains ihren Zügen durch die Gebirgs-gegenden der Cote d'or und der Vogesen'entgegenstellten, und es gelang ihnen, durch künstliche Märsche, rasche Flankenbewegungen und eine Reihe siegreicher Gefechte den an Zahl überlegenen Feind zu einem fluchtartigen Rückzüge gegen die Schweizergrenze zu nöthigen. Am 1. Februar führte der General Clinchant, als Stellvertreter des Generals Bourbaki, der seinem Leben durch Selbstmord ein Ende zu machen versucht hatte und schwer verwundet in Besau g on darniederlag, nach einer mit den schweizerischen Militärbehörden abgeschlossenen Convention, die im Zustande äußerster Erschöpfung und Entblößung befindliche Bonrbaki'sche Armee, 80,000 Mann stark, aus Schweizer Gebiet, wo dieselbe bis zum Abschluß des Friedens internirt bleiben sollte. Während in Frankreich die deutschen Waffen auf den verschiedenen Schauplätzen des Krieges Sieg um Sieg erfochten, war in Deutschland, ans die Anregung des Königs Ludwig von Baiern, von sämmtlichen Fürsten und freien Städten der Beschluß gefaßt wordeu, durch die Wiederherstellung eines deutschen Reiches die Einheit Deutschlands und die ihm gebührende Machtstellung dauernd zu begründen und die erbliche Kaiserwürde dem König Wilhelm von Preußen zu übertragen. Nachdem sich sowohl der Reichstag des norddeutschen Bundes als auch die Volksvertretungen der verschiedenen süddeutschen Staaten mit diesem Beschlusse einverstanden erklärt und auch der König von Preußen seine Bereitwilligkeit zur Uebernahme der deutschen Kaiserkrone ausgesprochen, fand am 18. Januar zu Versailles, wohin König Wilhelm seit dem Beginne der Belagerung von Paris sein Hauptquartier verlegt hatte, die feierliche Proclamation des neuen deutschen Reiches statt. _Kurz nach diesem die Geschicke Deutschlands feststellenden Ereignisse sah sich das Belageruugsheer von Paris am Ziele seiner Anstrengungen. Die französische Hauptstadt, deren Beschießung am 27. December begonnen worden war, hatte sich, nachdem das vollständige Scheitern des großen Aussallgesechtes vom 19. Januar die allgemeine Ueberzeugung von der Hoffnungslosigkeit eines längeren Widerstandes zur Reife gebracht hatte und die Noth wie die Gährung in der belagerten Stadt anf das Höchste gestiegen waren, zu Eapitulatiousunterhandluugen verstehen müssen, die am 28. Januar zum Abschlnjse kamen. Gleichzeitig mit der zwischen Jules Favre und dem Grafen Bismarck vereinbarten Kapitulation von Paris, kam ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand zu Stande, während dessen eine constituirende Versammlung in Bordeaux zusammentreten sollte, um über den zu vereinbarenden
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