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1. Der heimatkundliche Unterricht für die Schulen der Provinz Hannover - S. 131

1888 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Kreis Duderstadt und Stadtkreis Göttingen. 131 Eichsfeld wieder in Besitz, doch wurde Stadt und Amt Duderstadt, sowie Lindau und Gieboldehausen Hannover Überlassen. *) Duderstadt, Stadt an der Hahle (in der „giildnen Mark"), zählt 4505 Einwohner (!/3 lutherische, 2/3 katholische). Durch die Lage au der die großen süddeutschen Handelsstädte mit dem Norden verbindenden Verkehrsstraße und weiter begünstigt durch die Fruchtbarkeit des Bodens (zahlreiche Quellen sind aus den östlich gelegenen Anhöhen) gelangte der Ort neben Göttingen zu hoher Blüte. Ausgedehnt war die Wollweberei. Um 1500 begann Bedeutung und Macht der Stadt zu sinken. Die eigentliche Stadt bildet ein Oval und wird der Länge nach von der Marktstraße durchschnitten. Außer Ackerbau ist der Tabakbau bedeutend. — Das Rathaus hat kunstgeschichtliches Interesse. — Progymnasium verbunden mit Realprogymnasium. 2) Gieboldehausen, Flecken in einer flachhügeligen, gut bebauten Ebene, an der Mündung der Hahle in die Ruhme, ist der älteste Ort der Gegend und zählt jetzt 2015 Einwohner (1895 Katholiken, 120 Lutheraner). Lindau, Flecken an der Ruhme mit 1434 meist katholischen Einwohnern, war ursprünglich ein Schloß der Herren von der Plesse. Bilshausen 1420, Nesselröden 1220, Obernseld 836, Ruhmspringe 8733), Rollshausen 650, Rüdershausen 1039, Seeburg 8174), Seulingen 1142 Einwohner. k. Stadtkreis Göttingen. Göttingen5), Stadt an der Leine am Fuße des Hainberges, wird im 10. Jahrhundert als villa Guttingi erwähnt, gehörte den Grasen von Northeim und kam durch Erbschaft an die Welsen. Durch Einwanderung von Wollwebern aus Flandern entwickelte sich die Stadt rasch. 1531 wurde eine evangelische Kirchenordnung eingeführt. Die während des dreißigjährigen Krieges fast ganz verarmte Stadt hob sich wieder infolge Einwanderung französischer und falzburgscher Emigranten; doch verdankt sie ihren mächtigen Aufschwung der von König Georg Ii. in den Jahren 1734—1737 gegründeten Universität Georgia Augusta, deren höchste Frequenz 1823 1547 Studierende betrug. — Zahlreiche Gärten umgeben die Stadt, deren ehemaliger jetzt durchbrochener Festungswall in einen linden-bepflanzten Spaziergang umgewandelt ist. Schöne Wiesen und fruchtbare Felder werden durchströmt von einer ansehnlichen Reihe kleiner Bäche, deren Ouellen im Randgebirge des Thales liegen und viel Kalktuff abfetzen: Duelle der Weender Papiermühle, der Rasenmühle, der Grone, Mariaspring (diese hat ein besonders starkes Gefälle und treibt bis zur Mündung in die Leine mehrere Mühlen). — „Das burgartige Rathaus (erbaut 1369—1371) erinnert nn die höchste Blüte der Stadt, vor bemfelben der charakteristische Springbrunnen"; das Kaushaus am Markte (erbaut 1545) war Gildehaus der Kaufleute. — Göttingen hat fünf lutherische, eine reformierte und eine katholische Kirche. Hauptkirche ist die mit zwei Türmen gezierte, breifchiffige Johanniskirche, ein gotischer Hallenbau; die Jakobikirche ziert ein achteckiger 98 m hoher Turm; die Nikolaikirche ist jetzt Universitätskirche. — Von dem Zubehör zur Universität ist zu nennen: Bibliothek *) Wols, Geschichte und Begebenheiten der Stadt Duderstadt. 2) Görges, Vaterländische Geschichten rc. Ii, S. 361. 3) Ruhmspringe, siehe S. 20. 4) Rustmann, Alte Steine in neuer Fassung, S. 73. — Streifereien auf dem Eichsfelde, Haus und Schule 1875, Nr. 7. 5) Haus und Schule 1872, S. 49 ff., 289 ff. 1875, S. 369 ff. 9*
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