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1. Geschichte der Provinz Hannover - S. 47

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11. Heinrich der Löwe. 1148—1196. 47 ihren Gemahl auf und sprach: „Stehe auf und gedenke dieser Stunde, wie Gott ihrer gedenken wird." Des Herzogs Truchseß, Jordan von Blankenburg, aber soll zu Heinrich die übermütigen Worte gesprochen haben: „Laß immerhin die Kaiserkrone da zu deinen Füßen liegen, Herr, denn sie wird doch dereinst dein Haupt schmücken." Der Kaiser mußte allein gegen die Italiener ziehen, und es erfolgte die Niederlage bei Legn an o, die 1177 zum Frieden von Venedig führte, der alle Pläne des Kaisers in Italien vernichtete. — Der Starrsinn und die Untreue des Welfenherzogs konnten nicht ungesühnt bleiben. Kaum kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück, so wurde Heinrich-der Lowe vor den Reichstag geladen, um sich wegen seines Treubruchs zu verantworten. Trotz viermaliger Ladung erschien er nicht. Nun ereilte ihn die Reichsacht, und er verlor seine beiden Herzogtümer, sämtliche Neichsämter und Reichslehen. In einer Reichsheerfahrt sollte das Urteil ausgeführt werden. Zwar versuchte Heinrich, sich der Ausführung des Urteils zu widersetzen; aber er fand keine Unterstützung bei den sächsischen Fürsten. Diese, über Heinrichs Strenge längst erbittert, schlossen vielmehr einen neuen Buud gegen ihn. Da geriet der geächtete Herzog in solche Bedrängnis, daß er Hilfe beim Kaiser suchte. In Lüneburg erbat er eine persönliche Unterredung mit dem Kaiser; sie ward ihm verweigert. Ein Furstentag. sollte über Heinrich beschließen. Ausgangs November 1181 rief der Kaiser die Fürsten zu diesem Zwecke nach Erfurt. Dort warf sich Heinrich dem Kaiser zu Füßen und flehte um Gnade. Das Wort der Kaiserin hatte sich erfüllt. Friedrich Barbarossa aber gedachte der früheren Freundschaft und des Tages, da ihm der Löwe das Leben gerettet, und hob ihn tröstend auf. Freilich konnte der Kaiser die Strafe nicht gänzlich erlassen, aber er milderte sie in mehrjährige Verbannung. 9. Heinrichs Rückkehr und Tod. Am 25. Juli 1182 verließ Heinrich mit Weib und Kind sein Stammland. Während seiner Abwesenheit behielten seine Gegner einen großen Teil seiner Erb-lande in ihrer Gewalt, und Ordnung und Ruhe wollten nicht wieder einziehen. Da kehrte Heinrich im Jahre 1185 zurück, um seine Feinde zu strafen. Er wandte sich dieserhalb an den Kaiser, aber vergeblich. Grollend saß der Löwe ans seiner Burg Daukwarderode zu Braunschweig, die Gelegenheit erspähend, die ihm seine alte Macht wiederbringen sollte. Da rüstete Kaiser Rotbart zur Kreuzfahrt. Er wußte wohl, daß während seiner Abwesenheit Heinrich der Löwe die Ansprüche auf Sachsen erneuern würde. Daher beschied er den alternden Herzog nach Goslar und verlangte, der Herzog solle jetzt endgültig auf den einen Teil seiner Würden verzichten, dafür den andern wiederbekommen, oder er solle an dem Kreuzznge teilnehmen und dadurch die Aussicht auf seine Wiedereinsetzung erkaufen, oder er müsse noch einmal mit seinem ältesten Sohne das Land verlassen. Der Herzog wählte das letztere und ging Ostern 1189
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