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1. Geschichte der Provinz Hannover - S. 66

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
66 17. Die Hildesheimer Stiftsfehde. 1519. und Heinrich von Lüneburg in der stillen Woche vor Ostern den Kampf, indem sie von Burgdorf aus in das Bistum Minden eindrangen, Minden nahmen und den Bischof zur Flucht zwangen. Dann zogen sie in die Grafschaften Hoya und Schaumburg, eroberten Stolzenau an der Weser, Lauenau am Deister und überzogen das Land zwischen Deister und Leine, das Fürstentum Kalenberg, mit Mord und Brand. Die Städte und Flecken Reh bürg, Wunstorf, Pattensen, Münder und Springe gingen in Flammen auf, Eldagsen wandte nur mit schweren Opfern seine vollständige Zerstörung ab. Was die Bauern und der landsässige Adel nicht nach Hannover oder auf den festen Kalenberg geflüchtet hatten, das verfiel der Vernichtung oder ward als Beute fortgeschleppt. 3. Die Fehde im Hildesheimischeu. Inzwischen hatten sich auch die Braunschweiger Herzoge gerüstet, erschienen mit stattlicher Kriegsmacht und hausten schrecklich im Hildesheimschen. Am Abend vor Himmelfahrt konnte man von Hildesheim aus elf Dörfer in der Runde brennen sehen. „Man hat etliche Tage nichts als Rauch und Dampf wahrgenommen und ein fast klägliches Zetergeschrei gehört." — Zu der nämlichen Zeit war Herzog Erich mit den Truppen, die er im Göttinger Lande gesammelt hatte, in die südlichen Teile des Stiftes eingebrochen, brannte Dassel aus, zog über Salzderhelden vor Bockenem und dann mit Heinrich von Wolfenbüttel gen Peine, das, durch dreifache Gräben und Wälle, besonders aber durch rings umgebeude Moräste geschützt, für einen der stärksten Plätze des ganzen Stiftes galt. Auf dem Wege dahin steckten sie alle Dörfer in Brand. Peine widerstand zwei Stürmen mit rühmlichem Mute, mußte aber beim dritten nachgeben. Die zurückweichenden Bürger und Landsknechte zündeten selber die Häuser der Stadt an, sodaß den Belagerern nur ein Trümmerhaufen blieb. Nur Schloß Peine widerstand. 4. Die Fehde im Lüneburgischen. Nun zogen die Braunschweiger in die Landschaften an der Aller, auf Gifhorn und Celle zu. Auf ihrem Wege sah man in den Pfingsttageu fünfzig Dörfer brennen; sie schonten keine Kirche; an ihres Vetters Schloß zu Gifhorn zerstörten sie das eigene welfische Wappen. „Sie waren von stolzem Mute", heißt es in einem Liede, „sie hatten Silber und rotes Gold, sie führten mit sich zweitausend Wagen." Am Donnerstag nach Exandi sank Schloß und Stadt Burgd orf, am Pfiugsttage Burgwedel in Asche. Der Papenteich wurde verwüstet, Campen und Gifhorn genommen und verbrannt. Über Wittin gen und Bodenteich, die gleichfalls in Asche sanken, ging es gegen Ülzen; das um 3000 Gulden gebrandschatzt wurde. Die Kirche zu Nettel-kamp zündete der Bischof von Minden mit eigener Hand an. Ans Lüne und Medingen flüchteten die Nonnen nach dem festen Lüneburg. Noch einmal machten die in Frankfurt zur Kaiserwahl ver-
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