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1. Geschichte der Provinz Hannover - S. 124

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
124___________28. Hannover während des Siebenjährigen Krieges. Kapitulation. Da kam es im Kloster Zeven zu einer Übereinkunft, der Konvention von Zeven. Alle nichthannoverschen Truppen sollten in ihre Heimat entlassen werden; den Hannoveranern wurde Stade und Ilmgegend, sowie das Herzogtum Lauenburg eingeräumt^ die Franzosen dagegen sollten alle von ihnen eroberten und besetzten Landstriche, auch die Herzogtümer Bremen und Verden, behalten. Somit ward das ganze Kurlaud nebst dem Herzogtum Vrauuschweig der Willkür des Feindes ausgeliefert. Die Konvention rief allgemeinen Unwillen hervor. Georg Ii. wollte sie nicht bestätigen, nannte sie ein mißfälliges und unglückliches Ereignis, rief feinen Sohn vom Oberbefehl zurück und empfing ihn mit den Worten: „Das ist mein Sohn, der mich zugrunde gerichtet und sich entehrt hat". 3. Die erste Frulzoseiiherrschaft in unserem Lande. Der Tag von Hastenbeck und die Konvention von Zeven hatten für die nächste Zeit das Schicksal Hannovers und Braunschweigs entschieden. Der Herzog vou Richelieu, der inzwischen den Oberbefehl über die französischen Truppen erhalten hatte, legte es darauf an, alle Hilfsmittel auszubeuten. Das prächtige Lusthaus, das er später in Parik sich aus hannoverschem Gelde erbaute, naimten die Pariser bezeichnend „Pavillon de Hanovre“. Bou Bremen bis Münden, von der Elbe bis an den Harz lag das Land voller Franzosen. Alle öffentlichen Kassen waren mit Beschlag belegt; Kontributionen und unerschwingliche Lieferungen wurden ausgeschrieben. Dörfer und kleine Städte wurden verheert, Brandschatzungen rücksichtslos beigetrieben, wohlhabende und angesehene Personen ohne Grund verhaftet und oft ^ gröblich mißhandelt. Richelieu selbst lebte wie ein türkischer Pascha. Bälle, Maskeraden, Opern, Konzerte, Pantomimen folgten in seinem Hauptquartier einander in ununterbrochener Reihe. Am schlimmsten hat in diesem Kriege das Fürstentum Göttin gen gelitten; es hat auch nach der Befreiung des Landes durch Ferdinand von Braunschweig fast ununterbrochen französische Besatzung gehabt, die von Hessen her einfiel. Des Fürstentums Wohlstand wurde gänzlich vernichtet. Die Sommerfrüchte dienten den Feinden als Pferdefutter oder blieben unabgeerntet stehen, da sie in der Scheuer doch nicht des Landmanns Eigentum waren. Der Krieg hatte das Fürstentum mit einer Staatsschuld von fast l1^ Millionen Talern belastet. Um sie zu tilgen, wurde eine allgemeine Besteuerung, das Kopfgeld, eingeführt und auch auf das Kaleubergifche ausgedehnt. Da das Kopfgeld zwischen Reich und Arm keinen Unterschied machte, so drückte es mit besonderer Härte die niederen Klassen des Volkes; trotzdem bestand es bis 1793 fort; dann wurde es durch eine klassifizierte Personalsteuer ersetzt. 4. Die Befreiung durch Ferdinand von Braunschweig. Um sein Land von dem Drucke der Fremdherrschaft zu befreien, schloß
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