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1. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 6

1871 - Leipzig : Leuckart
- 6 Ii. Die baierschen Markgrafen. 1324—1373. 1. Ludwig I. 1324—1351. a. Wie sich der Papst feindselig gegen die Mark zeigt. — Da Ludwig erst 9 Jahr alt war, so übernahm sein Vater, der deutsche Kaiser-gleiches Namens, die Regierungsgeschäfte. Er hatte aber einen erbitterten Feind in der Person des Papstes Johann Xxii. Dieser grollte ihm, weil Ludwig beim Antritt seines kaiserlichen Amtes den päpstlichen Segen verschmäht hatte. Aus Rache lockte der Papst die wilden Schaaren der Polen und heidnischen Litthauer in das Land. Der Bischof von Lebus mußte ihnen als Verräther dienen und den Weg zeigen. Alles wurde nun verwüstet und niedergebrannt. Um das Maß des Elends noch voll zu machen, belegte der Papst die arme Mark mit dem Interdikt, d. H. alle Kirchen wurden geschlossen, man vernahm keinen Gesang und Glockengeläut, den Sterbenden wurde kein Abendmahl gereicht, und die Todten wurden ohne ein Wort des Predigers der Erde übergeben. Die wilden Feinde schleppten 6000 Gefangene in die Wälder Polens als Sclaven mit sich fort. Keiner von diesen Unglücklichen hat sein Vaterland wiedergesehen. b. Die Verheirathung Ludwig's bringt neues Unglück über das Land. — Der Markgraf Ludwig hatte unterdessen die Regierung übernommen und vermählte sich mit Margaretha, einer Herzogin, die nach einem Schlosse den Beinamen „von Manltasch" erhielt. Diese Verbindung brachte weiteres Elend über die ohnehin schwer geprüfte Mark. Margaretha von Maultafch hatte nämlich eigenmächtig ihren Gemahl verlassen und sich aus Wunsch des Kaisers Ludwig seinen Sohn, den Markgrafen, geheirathet. Karl Iv., Markgraf von Mähren (der Schwager Margarethens), war darüber aufs Höchste erzürnt und brachte es so weit, daß die Kurfürsten den Kaiser Ludwig seines Thrones entsetzten, welchen er darauf als Karl Iv. bestieg. Der Kaiser Ludwig und sein Sohn wehrten sich zwar gewaltig; aber Ersterer starb bald, und Letzteren suchten seine Feinde auf folgende listige Weise zu verderben. e. Der salsche Waldemar. — Eines Tages erschien vor der Burg Des Erzbischofes von Magdeburg ein Pilgersmann und wünschte ihn zu sprechen. Die Diener wiesen ihn ab mit der Bemerkung, ihr Herr feiere ein großes Fest und lasse sich darum nicht stören. Da bat der Wanderer um einen Trunk Wein. Dieser wurde ihm gebracht. Er trank, ließ unvermerkt einen Ring in den Becher fallen und bat, man möge den Becher dem Herrn Erzbischof zurückbringen. Dieser fand natürlich den Ring und kannte ihn sofort als denjenigen wieder, welchen der verstorbene Waldemar
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