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1. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 14

1871 - Leipzig : Leuckart
14 Wohnsitz gab. Hier hatte sie die beste Gelegenheit, mit Luther umzugehen und seine Predigten zu hören. Ihr Gemahl verfolgte sie nicht weiter. Erst als er gestorben war, holten sie ihre Söhne, welche Freunde der Reformation waren, in ihr Land zurück, wo sie ruhig in Spandan lebte und starb. g. Die Verfolgung der Juden. — Unter Joachim's Regierung brach in der Mark, wie auch in andern benachbarten Ländern eine große Judenverfolgung aus. Man beschuldigte die Juden, mit christlichen Heilig-thümern allerhand Unfug getrieben zu haben. Entsetzliche Dualen brachten sie zu schrecklichen Geständnissen. Alle Angeklagten erlitten einen grauenvollen Tod, und die übrigen Juden mußten die Mark verlassen. h. Er erwarb die Grafschaft Ruppin. 6. Joachim Ii. 1535—1571. a. Er regiert zu gleicher Zeit mit seinem Bruder Johann von Küstrin. Eigentlich war das nach den Bestimmungen des hohenzoller-schen Hausgesetzes (1473) nicht zulässig, aber ihr Vater hatte es so befohlen, und der ältere Bruder, Joachim, gab es aus brüderlicher Liebe zu. Sie haben auch bis an ihr Ende Frieden und Freundschaft gehalten. Joachim erhielt die Kurwürde, die Altmark, Mittelmark, Uckermark und Priegnitz und Johann die Neumark, welche aber nach seinem Tode wieder an die Kurmark zurückfiel. Die Residenz des Letzteren war Küstrin, daher sein Beiname. b. Das verschiedene Wesen der beiden Brüder. ■— Joachim war ein großer Frennd von allerhand Festen und dabei so verschwenderisch, daß er oft in große Geldnoth kam. Er rief daher die unter seinem Vater vertriebenen Juden zurück, welche ihm für seinen Schutz eine hohe Geldsumme alljährlich entrichten mußten. Ein Jude, Lippold mit Namen, der ihm oft Geld lieh, erwarb sich Joachim's ganzes Vertrauen und stieg bis zum Münzmeister. Wichtig für das Land waren die zahlreichen Bauten des Fürsten. Er führte eine Menge Jagdschlösser aus, und die Festungswerke von Spandau, desgleichen der Dom in Berlin verdanken ihm seine Entstehung. _ Sein Bruder, Johann von Küstrin, war ein äußerst einfacher Fürst. Er führte einen fo bürgerlichen Hof, daß man ihn als ein Vorbild von Sparsamkeit und Mäßigkeit hinstellen kann. Die ganze Zeit seiner Regierung sorgte er aufs Treuste für das Wohl des Landes und seiner Unterthanen, die ihn den „Vater der Armen" nannten. Sein Andenken blieb daher beim Volke in Segen.
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