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1. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 28

1871 - Leipzig : Leuckart
Prinzessin Elisabeth von Bevern. Von jetzt an lebte er auf dem Schlosse Rheinsberg, umgeben von Künstlern und Gelehrten (Voltaire), den stillen Beschäftigungen mit den Wissenschaften und bereitete sich mit Ernst auf sein königliches Amt vor. Am 31. Mai 1740 starb sein Vater, und er bestieg den Thron. b. Sein Wesen. — Er war ein Fürst, den Gott mit vorzüglichen Gaben des Geistes ausgestattet hatte. Leider hatten ihm seine französischen Erzieher eine solche Vorliebe für dieses Volk beigebracht, daß er sich nur französisch geläufig ausdrücken konnte und selbst, wenn er deutsch sprechen mußte, war dieses stets mit vielen französischen Wörtern untermischt. Friedrich sagt selbst von sich: „Ich bin ein zu alter Kerl, um noch deutsch zu lernen und beklage, daß ich in meiner Jugend keine Anleitung dazu gehabt habe." Ferner trägt seine Erziehung auch die Schuld, daß er das Heilige und Göttliche geringschätzte. Dabei erlitt aber kein Unterthan eine Unterdrückung in seinem Glauben; in seinem Staate sollte „Jeder nach seiner Fayon selig werden." Seine Gemahlin erhielt das Schloß Schönhausen als Wohnsitz. Ein inniges Familienleben mit ihrem Gemahl fand nicht statt. Nur bei großen Hoffestlichkeiten sahen sie einander. Friedrich hatte aber die größte Achtung vor ihr. Auf ihrem Schlosse beschäftigte sie sich damit, Armen und Kranken Gutes zu thun. c. Seine Ansprüche auf die schlesischen Fürstenthümer. — Nach dem Erbvertrage Joachim Ii. (1537) hatte er ein unbestrittenes Recht auf die schlesischen Lande geerbt. Der letzte Herzog von Liegnitz, Brieg und Woh-lau war bereits im Jahre 1675 gestorben, und der Kaiser hatte diese Gebiete an sich gerissen. Der große Kurfürst bestand vergeblich auf deren Herausgabe und war 1686 vom Kaiser mit dem kleinen Kreise Schwiebus abgefunden worden. Schon unter seinem Sohne, Kurfürst Friedrich Iii., war jedoch dieser gegen eine Geldentschädigung wieder an den Kaiser zurückgefallen. Da plötzlich starb 1740 der deutsche Kaiser, Karl Vi., und nach einem Hausgesetze („pragmatische Sanction" genannt) folgte ihm sehte mnthige Tochter, Maria Theresia. Die weibliche Thronfolge wurde aber von vielen Staaten, darunter auch Preußen, nicht anerkannt. Jetzt war der Augenblick da. wo Friedrich mit den unbezweifelten Rechten auf Schlesien hervortreten konnte. Er erbot sich, Maria Theresia gegen alle Feinde zu beschützen und ihr außerdem noch 2 Millionen Thaler zu zahlen, wenn sie ihm die schlesischen Fürstenthümer abtrete. Mit Hohn wurde er abgewiesen. Da mußte das Schwert entscheiden; es entstand cl. Der erste schlesische Krieg. 1740—1742. — Friedrich rückte mit 40,000 Mann in Schlesien ein und schlug am 10. April 1741 die
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