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1. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 48

1871 - Leipzig : Leuckart
Abend des 2. Juli ließen vermuthen, daß der Feind am folgenden Morgen einen Hauptangriff beabsichtige. Diesem mußte man zuvorkommen. Um Mitternacht ergingen die Befehle zum Vorrücken an die gefammte Armee. Das Hauptquartier des Kronprinzen war 5 Meilen, das des Generals Herwarth 3 Meilen von Gitfchin entfernt. Trotzdem wußten Beide den 3. Juli früh 4 Uhr den Befehl ihres Königs und gingen in Eilmärschen vor. Der Angriff geschah durch die erste und die Elbarmee. Während des Vormittags schwankte die Schlacht ohne bestimmten Erfolg hin und her, bis endlich nach 1 Uhr Mittags der Kronprinz erschien und sich in die Schlacht stürzte. Die österreichische Armee wurde in der Gegend zwischen Sadowa und Königgrätz vollständig geschlagen. Der Feind floh in unbeschreiblicher Unordnung. 174 Geschütze, 18,000 Gefangene und 11 Fahnen fielen in die Hände der Preußen. Gefammtverlust der Oesterreicher an Todten und Verwundeten 40,000 Mann. Der herrliche Sieg war aber auch auf unserer Seite durch 10,000 Todte und Verwundete theuer erkauft. Unter den gefallenen Preußen war General Hiller von Gärtringen. Prinz Anton von Hohenzollern war schwer verletzt und erlag seinen Wunden den 5. August. Seine letzten Worte waren: Es gereicht mir zu großer Beruhigung, unter den Hohenzollern derjenige zu sein, welcher durch seinen Tod neues Zeugniß ablegt von der Tapferkeit unserer braven Armee!" Der König, der Kronprinz und der Prinz Friedrich Karl trafen am Abende dieses heißen Tages auf dem Schlachtfelde zusammen. Er umarmte Beide, und Freudeuthränen rollten über seine Wangen. Der Kronprinz wurde vom Könige eigenhändig mit dem Orden pour le merite geschmückt. Der Sieg wurde in der preußischen Armee der Sieg von Königgrätz genannt; die Oesterreicher unv das Ausland nennen die Schlacht meist nach dem Orte Sadowa. Es ist der größte Sieg, den Preußen allein errungen hat. Die Oesterreicher eilten nach Wien. Die Preußen verfolgten sie und siegten bei Tobitschan, den 15. Juli. 400 Gefangene wurden gemacht und 18 Geschütze erbeutet. Ferner fochten unsere Truppen bei Blumen au, den 22. Juli, glücklich und waren im Begriff, in die alte ungarische Hauptstadt Preßburg einzumarfchiren, als eine mehrtägige Waffenruhe eintrat. Die Thaten der Mainarmee unter General Vogel von Falckenstein reihen sich in ihrer Wichtigkeit ganz denen der Hauptarmee an. Die Baiern wurden bei Kissingen unv Hammelburg, den 10. Juli, die Bundestruppen bei Aschaffenburg, den 14. Juli, geschlagen. Letztere Stadt wurde im Sturm genommen, und am 16. desselben Monats
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