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1. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 69

1871 - Leipzig : Leuckart
69 Südosten die dritte Armee und im Westen sperrten Cavallerie - Divisionen jegliche Verbindung ab. Da nun die Machthaber in Paris das Verzweifelte ihrer Lage immer mehr einsahen, besonders seitdem jede Hoffnung auf eine Einmischung fremder Mächte schwand, wurden von französischer Seite Unterhandlungen wegen eines Waffenstillstandes eingeleitet. Jules Favre ließ durch Vermittelung der englischen Regierung beim Grafen Bismarck eine Unterredung nachsuchen, die am 19. und 20. September zu Stande kam. Man besprach die Vorbedingungen sür den Abschluß eines Waffenstillstandes und Graf Bismarck erklärte, denselben eingehen zu wollen, wenn Straßburg, Toul und Verdun, von welchen Orten die ersten beiden dem Falle bereits sehr nahe waren, übergeben würden. Favre ging nach Paris zurück. Die Regierung nahm die Waffenstillstandsbedingungen nicht an; der Kampf mußte darum fortgesetzt werden. 10. Die Einnahme Touls, am 23. September. — Toul, eine Festung, gelegen an der Eisenbahnlinie von Straßburg nach Paris, sperrte bisher den einzigen für die Armee zu benutzenden Eisenbahnweg nach Paris und erschwerte daher unendlich die Zufuhr von Proviant und die Herbeischaffung der Belagerungsgeschütze. Am Besitze dieses Platzes lag also sehr viel und den vor Toul lagernden preußischen und baierischen Truppen war der strenge Befehl zugegangen, die Festung um jeden Preis zu nehmen. Am 23. September wurde mit dem Bombardement begonnen, welches 8 Stunden dauerte. Da ergab sich die Festung. Es kamen dadurch in die Hände der Deutschen 109 Offiziere, 2240 Mann, 120 Pferde, 197 Brouce-Geschütze, darunter 48 gezogene, 3000 Gewehre, 3000 Säbel, 500 Kürasse und sehr bedeutende Vorräthe an Mnnitions- und Ausrüstungsgegenständen. 11. Die Einnahme Straßburgs, am 27. September. — Straßburg, diese einst von Ludwig Xiv. im Jahre 1681 Deutschland geraubte Stadt, war bald nach der Schlacht bei Wörth von der badischen Division uuter General von Beyer in der Zeit vom 11. bis 17. August cernirt worden. Am 14. August übernahm General von Werder an Stelle des erkrankten Generals von Beyer den Oberbefehl über das Belagerungscorps, das außer der schon genannten badischen Division noch aus der preußischen Reserve-Division, der Garde-Landwehr und der Belagerungs-Artillerie bestand. Die Einschließung wurde mit jedem Tage eine engere. Am 24. August begann die Beschießung, da General Uhrich, der Commandant des Platzes, die Aufforderung, die Stadt zu übergeben, zurückwies. Man beschoß namentlich stark die Kasernen, die Magazine und andere derartige Gebäude und hoffte, daß die Bürgerschaft in Folge dessen beim Comman-
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