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1. Vom Interregnum bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 9 — zeichnung „Pfaffenkönig" eintrug. Um so erfreulicher ist es, daß die Goldene Bulle vou 1356 das Bestätiguugsrecht des Papstes gar nicht erwähnt, der Beschluß des Kurvereius zu Rheuse also bestehen blieb. Dennoch kam es dahin, daß später das Kaisertum mit dem Papste Hand in Hand ging, sich dem deutschen Volke entfremdete, ja sogar ihm feindlich gegenübertrat, namentlich, als die reformatorischen Bestrebungen entstanden. 2. Die deutschen Kaiser als Landesfürsten. a) Die Hausmacht. Da die königliche Gewalt infolge des Emporkommens der Landesfürsten sehr beschränkt war, suchten auch die Kaiser vor allem als Territorialherren zur Geltung zu gelangen. Ihr vorzüglichstes Bestreben war daher, sich zu Herren besonderer Gebiete zu machen, sich eine eigene Hausmacht zu gründen. Je nach dem Umfange derselben konnten sie die königliche Macht entfalten; anderseits benutzten sie diese auch gern zur Erweiterung ihres eigenen Besitzes. Deshalb wandten sie nicht selten ihre Fürsorge in erster Linie ihren Ländern und nicht dem Reiche zu. Die Hausmacht hätte recht wohl zur Stärkung des Königtums beitragen können, wenn man an der Erblichkeit der Krone festgehalten hätte; aber die verhinderten ja gerade die Fürsten lange Zeit, um die Kaisermacht nicht erstarken zu lassen, und wählten mit Vorliebe länderarme Fürsten oder Grafen, die mit der Bildung einer Hausmacht vou vorne anfangen mußten. Das führte zu zahlreichen inneren Fehden. b) Rudolf von Habsburg. Rudolf von Habsburg gelaugte in den Besitz neuer Länder durch den Sturz Ottokars von Böhmen. Nach feinem Siege auf dem Marchfelde fetzte er zunächst seine Söhne in den österreichischen Alpenländern als Statthalter ein, und später wurde mit Zustimmung des Reichstages sein Sohn Albrecht mit Österreich, Steiermark und Krain belehnt, während Kärnten Meinhard von Tirol erhielt. Damit legte er den Grund zu der später so umfangreichen habsburgifchen Macht. Weniger glücklich war er im Westen des Reiches. Dort suchte er feinen Besitz durch Wiederherstellung des mit dem Untergang der Staufer zerfallenen Herzogtums Schwaben zu erweitern, was aber durch den Widerstand
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